Mini-Risse im A380 kosten Millionen
Die Risse im Airbus 380 kosten den Hersteller Airbus 100 Millionen Euro. Alle Maschinen müssen überprüft werden, auch wenn die Risse nur zwei Zentimeter lang sind.
Medienberichten zufolge muss die EADS-Tochter Airbus für das Sorgenkind, den Superjumbo A380, tief in die Tasche greifen. In der vergangenen Woche waren hauchdünne einer Maschine aufgefallen. Die sind zwar haarfein und nur zwei Zentimeter lang - kosten Airbus aber rund 100 Millionen Euro, berichtet der Spiegel. Die hohen Kosten seien Folge der Inspektionen, die von der europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA angeordnet wurden. Das Geld werde für die Kontrolle und Reparaturarbeiten an den schadhaften Teilen benötigt sowie die Bereitstellung von Ersatzmaschinen für die betroffenen Fluggesellschaften, berichtete das Nachrichtenmagazin.
Pro Flugzeug könnten sich die Kosten auf eine Million Euro belaufen. 69 Maschinen wurden bereits an Fluggesellschaften ausgeliefert - sie sind alle von den Reparaturen betroffen, die wohl einige Tage dauern werden und vom Hersteller vorgenommen werden. Laut Airbus sind die Risse durch Material- und Fertigungsfehler entstanden. Nach den entdeckten feinen Rissen des Riesen-Airbus A380 sollen alle Maschinen dieses Typs einem Sicherheitscheck unterzogen werden. Das ordnete die Europäische Agentur für Flugsicherheit nach Angaben eines Sprechers in Köln an. Die Sicherheitsbehörde weitete damit ihre Anordnungen auf sämtliche A380 aus.
Eine der australischen Fluggesellschaft Qantas wurde in der vergangenen Woche aus dem Verkehr gezogen. Das Problem wurde bei einer Untersuchung der Maschine entdeckt, die nach schweren Turbulenzen über Indien in Singapur gelandet war. Airbus habe daraufhin zusätzliche Untersuchungen empfohlen. Die Risse hatten aber nichts mit den Turbulenzen zu tun, sagt eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Es handle sich um ein Fertigungsproblem. Das bestätigt auch Airbus. Nach Ansicht des Flugzeugherstellers stellten die Risse kein Sicherheitsrisiko dar. Man habe bereits eine Lösung gefunden, die Risse zu reparieren, heißt es. Nächste Woche soll die Maschine wieder eingesetzt werden.
EADS-Chef auf Gewinnkurs
EADS-Chef Louis Gallois erwartet trotz A380 fürs neue Jahr ein sattes Plus: In der Wirtschaftswoche sagte Gallois, er rechne mit fast 25 Prozent mehr Gewinn des deutsch-französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns bis Ende 2012 allein durch engere interne Zusammenarbeit. "Wir haben jetzt konzernweit die gleichen Abläufe bei Personalverwaltung, Einkauf, IT oder Finanzen. Wir wollen damit bis zum Jahresende weitere 350 Millionen Euro einsparen", sagte Gallois. Er kündigte an, dass die Einsparungen "direkt in den Gewinn vor Steuern und Zinsen fließen". Laut der Zeitung wäre das ein Plus von knapp einem Viertel gegenüber dem Gewinn vor Steuern und Zinsen 2011, den Analysten auf rund 1,5 Milliarden Euro schätzen. dpa, afp, AZ
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