So bleibt Brot länger frisch
Frisch gekauft schmeckt Brot lecker und ist schön saftig. Doch bereits nach ein paar Tagen ist es damit vorbei. Wir erklären, wie sich das ändern lässt.
Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Und es ist beliebt. 1,8 Millionen Tonnen wurden im Jahr 2014 in Deutschland verkauft. Das sind etwa 44 500-Gramm-Laibe pro Einwohner. Davon landet aber jedes fünfte Brot im Müll, obwohl es oft länger halten würde.
Die Haltbarkeit variiert von Brotsorte zu Brotsorte. „Sauerteig hält länger als Weizen“, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Brote aus Sauerteig seien auch nach einer Woche noch frisch, bei Weizen sind es lediglich zwei bis drei Tage. „Generell gilt: Vollkorn- und Sauerteigbrote halten besser als Weiß- und Hefebrot“, fasst Schubert zusammen.
Wie man Brot lagert, damit es länger frisch bleibt
Brot am Stück bleibt länger frisch als geschnittenes. „Die Scheiben bieten mehr Fläche und werden durch die Keime im Sauerstoff schneller trocken“, sagt Schubert. Brot wird am besten in einem Brotkasten aus Holz gelagert. „Durch das Naturmaterial Holz kann Luft zirkulieren, ein wenig davon ist wichtig“, sagt Schubert. Ungeeignet seien Plastik-Müllsäcke oder Einkaufstüten, weil das Material nicht für Lebensmittel gemacht und die Tüten zu dünn seien. „Wer sein Brot unbedingt in Plastik packen will, sollte Gefrierbeutel nehmen und diese locker herumwickeln“, sagt Schubert.
Die Papiertüte vom Bäcker trockne das Brot aus. Die ideale Verpackung sei Brotseide. „Das sind die Papiere, die manche Bäcker um die Brote wickeln“, erklärt Schubert. „Weil sie leicht beschichtet ist, hält sie Brot frisch.“ Der AID Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz rät außerdem, dass man Brot nicht gemeinsam mit Semmeln lagern sollte. Der Grund: Brot ist feuchter und lässt die Semmeln dadurch matschig werden. Außerdem ist Obst ein schlechter Nachbar für Brot, weil es keimanfälliger sei.
Toastbrot sollte man im Kühlschrank lagern
„Getreide und Getreideprodukte sind besonders gefährdet bei Schädlingen“, sagt Harald Seitz vom AID. Die Verbraucherzentrale hat bemerkt, dass viele Menschen zwar einen Brotkasten benutzten, ihn aber nicht reinigen. „Die Brotkrümel müssen regelmäßig entfernt werden und der Kasten ein Mal in der Woche mit heißem Essigwasser sauber gemacht werden“, sagt Schubert. Denn Brotkrümel würden auch Motten gerne fressen.
„Brot wird am besten bei gleichmäßiger Raumtemperatur aufbewahrt“, rät Seitz. Wenn das Gebäck in den Kühlschrank kommt, altert es schnell. Eine Ausnahme bildet der Sommer: An sehr heißen Tagen kann es wegen der hohen Luftfeuchtigkeit sinnvoll sein, das Brot zu kühlen. Mit zu hoher Luftfeuchtigkeit kommt auch Schimmel ins Brot. Heidrun Schubert hat einige Tipps parat: Toastbrot sollte in den Kühlschrank, egal ob es trocken wird – „es wird sowieso getoastet“. Und auch alleine lebende Menschen könnten ihr Brot in einer Gefriertüte in den Kühlschrank legen oder es portionsweise einfrieren, wenn sie keine kleinen Mengen kaufen möchten.
Schimmelflecken am Brot? Alles wegschmeißen!
Wenn das Brot trotz guter Lagerung einen grünen oder grauen Schimmelfleck bekommt, muss es komplett entsorgt werden. „Die einzelnen Sporen ziehen sich unsichtbar durch die ganze Masse“, begründet Schubert. Es reiche nicht aus, die Stelle großzügig wegzuschneiden.
„Brot ist nicht gleich Brot“, sagt Schubert. Verbraucher sollten auch auf die Qualität achten. „Ein gutes Zeichen ist, wenn das Brot ohne Belag sehr gut schmeckt. Das können richtige Handwerksbäcker am besten“, sagt Schubert.
Was man mit trockenem Brot noch alles machen kann
Selbst wenn das Brot trotz geeigneter Lagerung trocken und alt ist, kann man es noch verwenden. „Überbackenes Brot schmeckt super“, schwärmt Schubert. „Dazu einfach eine Scheibe Brot mit Schinken, Sauerkraut und Käse im Ofen überbacken.“ Bei trockenem Brot eigne sich auch ein Brotauflauf oder man steckt eine Scheibe in den Toaster. Harald Seitz rät, das Brot mit Absicht trocknen zu lassen und daraus Paniermehl, Croutons oder Brotchips aus dünnen Scheiben herzustellen.
Zum Schulanfang gibt die Verbraucherzentrale Bayern einen speziellen Tipp: Pausenbrote sollten nicht in Alufolie verpackt werden. „Bei Kontakt mit salzigen oder sauren Lebensmitteln kann sich Aluminium aus der Folie lösen und ins belegte Brot übergehen“, sagt Schubert. Alufolie eignet sich nach Informationen des AID am besten für gekochte Speisen, Backwaren oder Schokolade.
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