Strafprozess gegen Top-Manager der Deutschen Bank beginnt in München
Vor dem Landgericht München beginnt am Dienstag der Strafprozess gegen den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sowie vier ehemalige Top-Manager des Frankfurter Geldhauses.
Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, vor vier Jahren in einem Prozess um milliardenschwere Schadenersatzforderungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Dadurch wollten sie aus Sicht der Ankläger erreichen, dass die Deutsche Bank nicht an Kirch zahlen muss.
Jürgen Fitschen weist die Vorwürfe zurück
Die Staatsanwaltschaft sieht darin versuchten Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall. Fitschen und die anderen Angeklagten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Münchner Landgericht stellt sich zum Prozessauftakt auf einen großen Zuschauerandrang ein.
Fitschen führt die Deutsche Bank seit Juni 2012 gemeinsam mit Anshu Jain und ist einer der wichtigsten Wirtschaftsbosse in Deutschland. Er hatte 2011 im Kirch-Prozess ausgesagt und dabei nach Auffassung der Staatsanwaltschaft zwar nicht vorsätzlich falsch ausgesagt, aber Angaben gemacht, die in sich nicht schlüssig gewesen seien. Damit wollte er aus Sicht der Anklage die gemeinsame Verteidigungsstrategie der beteiligten Manager stützen.
Vor Gericht stehen zudem Fitschens Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer, sowie der ehemalige Aufsichtsratschef der Bank, Clemens Börsig, und Ex-Vorstand Tessen von Heydebreck. Da die Manager in einem Strafprozess angeklagt sind, müssen sie persönlich erscheinen und können sich nicht von Anwälten vertreten lassen. dpa
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