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Weder di Mauro: Wirtschaftsweise: Zusammenbruch des Euro 2012 nicht ausgeschlossen
Weder di Mauro
29.12.2011
Wirtschaftsweise: Zusammenbruch des Euro 2012 nicht ausgeschlossen
Die Wirtschaftsweise Weder di Mauro malt ein ganz düsteres Bild für Europa: Die Expertin schließt einen Zusammenbruch des Euro im nächsten Jahr nicht aus.
Angesichts der sich verschärfenden Eurokrise rechnet der Sachverständigenrat für 2012 nur noch mit minimalem Wachstum in Deutschland. Die Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe), die deutsche Wirtschaft werde im nächsten Jahr "um rund 0,4 Prozent wachsen". Außerdem schloss die Wirtschaftsweise einen Zusammenbruch des Euro nicht aus.
di Mauro: Schrumpfen der Wirtschaft möglich
Voraussetzung sei, dass die Regierungschefs die aktuelle Krise schnell in den Griff bekommen. "Sollte die Krise aber zu Nullwachstum im Welthandel führen, ist auch ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,5 Prozent möglich", sagte Weder die Mauro. Dann wären auch Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr.
Anfang November hatte der Sachverständigenrat in seiner Hauptprognose für 2012 noch ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,9 Prozent vorausgesagt. Weder di Mauro dämpfte zugleich die Sorgen vor einer anhaltenden Teuerungswelle. "Die allgemeine Konjunkturabkühlung sorgt kurzfristig eher für stabile Preise", sagte sie.
Wirtschaftsweise: Auseinanderbrechen der Währung nicht unmöglich
Weder die Mauro hält angesichts der immer größeren Spannungen im Euroraum ein Auseinanderbrechen der Währung im kommenden Jahr nicht mehr für unmöglich. In dem Interview mit der "Bild"erklärte Weder di Mauro auf die Frage, ob der Euro 2012 auseinanderbreche: "Das wäre für alle Beteiligten schlimm - aber nicht mehr ganz auszuschließen." Die Politik versuche seit fast zwei Jahren, die Krise einzudämmen und "Brandschutzmauern" zu ziehen. Allerdings reichten diese Mauern bisher nicht aus, sagte Weder di Mauro.
Kosten sind unkalkulierbar
In einem solchen Fall seien die Kosten unkalkulierbar. Zur Rettung der Gemeinschaftswährung schlug die Wirtschaftsweise erneut einen Dreiklang vor. "Überschuldete Euro-Staaten müssen sich langfristig einer Insolvenzregel unterwerfen. Die anderen müssen sich verpflichten, die Schulden abzubauen und die Staatshaushalte zu sanieren", sagte sie. Zugleich müssten die Schuldenquoten "mit einem Schuldentilgungspakt in 20 Jahren überall unter 60 Prozent fallen". Außerdem müssten die Zinsen kurzfristig durch gegenseitige Garantien auf ein realistisches Niveau gedrückt werden. (dapd)
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