Gesteuert von der Propaganda
Anton Brucklachner erlebt den Ausbruch des Krieges in Affing. Warum die Menschen in dieser Zeit zufrieden waren
Es ist 7 Uhr: Wie jeden Freitag steht Anton Brucklachner um diese Uhrzeit auf. Der 17-Jährige arbeitet als Hilfskraft in einer Affinger Brauerei. Sein Dienst beginnt um 8. Als er zum Frühstück in die Küche geht, steht seine Mutter am Fenster. Mit einem Fuß rutscht sie auf dem Boden hin und her. Als sie ihren Sohn sieht, schlägt sie die Hände über dem Kopf zusammen und sagt: „Mein Gott, Anton, bin ich froh, dass du noch so jung bist.“ Im Hintergrund rauscht der Volksempfänger. Der „Führer“ Adolf Hitler spricht: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen.“
Diese Geschichte ist 75 Jahre her. Anton Brucklacher ist heute 92 und wohnt immer noch in Affing. An den 1. September 1939 erinnert er sich noch genau: „Meine Mutter und ich haben danach nicht weiter über den Krieg gesprochen. Ich bin in die Arbeit gegangen und sie in den Stall zu den Kühen.“ Die Ausmaße des Krieges waren für die Brucklachners zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Propaganda der NSDAP funktionierte auch in ihren Köpfen, gibt Anton Brucklachner zu: „Wir mussten glauben, was im Radio kam oder in den Zeitungen stand. Etwas anderes ist uns gar nicht übrig geblieben.“
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