Prosperos Zauber hilft beinahe gegen Regen
Das Münchner Sommertheater begeistert mit „Der Sturm“ 250 Besucher im Griechischen Theater
Der verzauberte Garten am Ortsrand ist seit fast 30 Jahren das Ziel anspruchsvoller Theaterfans. So pilgerten sie heuer wieder zahlreich aus allen Ecken des Landkreises und strömten über den kleinen Seiteneingang hinein in das atemberaubende griechische Kunstwerk von Marlies und Sebastian Bernhard. Jahr für Jahr stehen hier unter den mächtigen Eichen talentierte Künstler, die bekannt oder weniger bekannt sind, auf der Bühne. Das Ensemble unter der Regie von Ulrike Dissmann gehört mittlerweile zum festen Bestandteil des Kultursommers im Holzwinkel und ist Stammgast im Amphitheater der Bernhards. Das Stück hätte nicht passender gewählt sein können. Das Münchner Sommertheater spielt „Der Sturm“, das Alterswerk von William Shakespeare.
So war man sich zu Beginn noch nicht sicher, ob das Wetter halten würde. Viele hatten vorgesorgt, etliche Schirme und Ponchos lagen bereit, einige Zuschauer hatten sich mit Regenhosen ausgerüstet. Doch die Stimmung war gelöst, das Theater ausverkauft. „Das Besondere am Griechischen Theater ist die familiäre Atmosphäre“, sagt Walter Thiergärtner. Seine Frau und er gehören seit Jahren zu den treuen Stammgästen. Ein paar Regentropfen wären da Nebensache. Abgebrochen wurde noch nie, erzählt Sebastian Bernhard, nur ausgewichen sei man schon mal, in die Mehrzweckhalle um die Ecke. Doch auch die stand am Abend nicht zur Disposition. So wanderte zwischendurch immer wieder der prüfende Blick zum Himmel. „Der Sturm“ ist die Erzählung vom Zauberer Prospero. Der war einst der Herzog von Mailand, aber mehr seinen Büchern als seiner Herrschaft zugetan. Prosperos eifersüchtiger und machthungriger Bruder Antonio schloss einen Pakt mit dem König von Neapel und stürzte in Folge eines Feldzugs gegen Mailand seinen Bruder. Prospero entkam den Schergen des Königs und Antonio und strandete auf seiner Flucht zusammen mit seiner Tochter Miranda auf einer einsamen Insel. Mit reichlich dunkler Magie herrscht Prospero seitdem nicht nur über die Insel, sondern auch über deren Bewohner, den Luftgeist Ariel und den Hexensohn Caliban. Als eines Tages die Flotte des Königs zusammen mit Königssohn Sebastian, dessen Bruder Ferdinand und Prosperos Bruder Antonio an der Insel vorbeikommt, sieht Prospero seine Chance auf Vergeltung gekommen. Mithilfe des Luftgeists Ariel lässt er das Schiff in einem großen Sturm an der Insel stranden. Ahnungslos, wie ihnen geschah, und unter dem Zauber Prosperos irrt die Gruppe nun über die Insel. Das Münchner Sommertheater ist normalerweise im Englischen Garten zu Hause und so wissen die jungen Schauspieler um die Macht der Nähe. Auch im Griechischen Theater schafften sie es, wie immer mühelos allein durch ihre Erscheinung die Zuschauer zu fesseln.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.