Augsburger Graffiti-"Künstler" muss ins Gefängnis
Ein 20-Jähriger hatte in der Innenstadt seine Signatur an Kästen und Wänden hinterlassen. Nun musste er sich vor dem Amtsgericht verantworten.
Seine „Augsburgblume“ machte ihn bundesweit bekannt. Im Juli steht der 28-Jährige wieder vor Gericht. Ihm droht dieses Mal Gefängnis. 2012 war er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Falls er wieder unerlaubt Wände besprühe, hatte ihn der Richter gewarnt, werde seine Zukunft „weder rosig noch blumig“ aussehen. Doch der 28-Jährige wurde rückfällig und ist dabei erwischt worden.
Ins Gefängnis muss jetzt ein anderer "Künstler" der Augsburger Graffiti-Szene. Der 20-Jähriger stand diese Woche vor dem Amtsgericht. 42 Mal, so die Anklage, hatte er in der Augsburger Innenstadt mit schwarzem Edding seine Signatur auf Verteilerkästen, Hauswänden, Schaufensterscheiben und Ampelmasten angebracht. Hinzu kamen Schwarzfahrten in Tram und Bus. Allein im Oktober 2016 war der 20-Jährige von Kontrolleuren der Stadtwerke zehn Mal ohne Fahrschein angetroffen worden. „Ich habe im Hier und Jetzt gelebt, hatte kein Geld“, antwortete der Angeklagte auf die Frage von Richter Bernhard Kugler, warum er denn nicht das Fahrrad genommen habe oder zu Fuß gegangen sei. 2016 war für den jungen Mann ohnehin kein gutes Jahr gewesen. Im nördlichen Landkreis zuhause, war er bei seinen Eltern rausgeflogen. Weil er Drogen nahm, Kräutermischungen rauchte. Seit seiner Pubertät war es mit dem Sohn immer schwieriger geworden. Seine Eltern, die sich ratsuchend ans Landratsamt wandten, bekamen einen Erziehungsbeistand gestellt, was auch nicht viel half. Mehrmals kam der Heranwachsende in Einrichtungen für suchtgefährdete Jugendliche, flog dort aber jedes Mal wieder raus, weil er sich nicht an die Hausordnung hielt.
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