Berg-und- Tal-Fahrt der Gefühle
Literatur im Biergarten eröffnet mit „Gmade Wiesn“
Fluchen kann er, der Darchinger. Da reicht die Frage nach veganen Weißwürstchen oder der Blick in den Spiegel – und schon poltert der aus Neuburg stammende Schauspieler in einem Zug wie weiland der „Münchner im Himmel“ angesichts des Radler-Engels. Dieser Aggro-Ton kann aber auch entgleisen in eine Clockwork-Orange-Atmosphäre à la Bavaria mit Gewalt und Tränen: „I hab mi g’schamt“, so das Ende vom Lied und während dieser Tal-Fahrt vom Klischee ins Bodenlose gefror den Zuschauern das Lachen – nicht zum letzten Mal an diesem Abend.
Handsam und schöngeistig war die szenische Lesung „A Gmade Wiesn. Die zweite!“ nicht, eher ein alpiner Berg-und-Tal-Parcours der Gefühle. Zum Auftakt der Reihe Literatur im Biergarten waren drei Koryphäen am Werk – Thomas Darchinger als eindrucksvoll ausdrucksvoller Rezitator und Sänger mit Tom-Waits-Rauschen, Christine Pemsl am „klingenden Webrahmen“ (Harfe) und „Großmeister Wolfgang Lackerschmid an der Schlagorgel“ (Vibrafon), so Darchinger. Beide Musiker hatten auch Sprechpartien, übernahmen Kinds- oder Vaterrolle souverän. „Bua“, rief Lackerschmid glaubhaft verzweifelt ins Mikro. Doch der „Sauberg“ Watzmann rief den Sohn zum Nimmerwiedersehen – und zum ironisch angehauchten Melodram vor Augsburger Bierbänken.
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