Blues Brothers auf der Freilichtbühne: Im Funpark des Lebens
Was hat die griechische Schuldenkrise mit der Aufführung des Musicals Blues Brothers in Augsburg zu tun? Unser Autor hat interessante Parallelen entdeckt.
Die Schuldenkrise ist in Augsburg angekommen. Varoufakis und Tsipras heißen hier allerdings Jake und Elwood Blues. Aber selbigen kriegen die beiden Brüder im schwarzen Anzug und tarnenden Sonnenbrillen eigentlich nie, mögen auch noch so horrende Zahlungsforderungen an sie gestellt werden, weil sie überall in der Kreide stehen. Ihre Bühne ist nicht Brüssel, sondern der Red Gate Park mit Achterbahn im Looping, Autoscooter, Burgerbude und Showbühne am Roten Tor in Augsburg. Die Spaßzone ließ Regisseur Manfred Weiß fürs neue Sommermusical des Theaters Augsburg aufbauen.
Hemmungslos das Leben gefeiert
Hier wird seit Samstagabend hemmungslos das Leben gefeiert, mag die Welt rundum in Flammen stehen. „It burns, burns, burns“ schmettert Lea Sophie Salfeld, die eigentlich als Dolly die Burgerbude schmeißt, und das Feuer schlägt hoch. Die Show erreicht nach der ersten Viertelstunde – die Blues Brothers (in Bestform Andy Kuntz und Florian Innerebner) sind noch gar nicht wirklich in Aktion getreten – ihre volle Betriebstemperatur und wird sie den Abend lang nicht mehr verlieren. Allenfalls mischen sich ein paar melancholische Molltöne darunter. Denn manchmal ist einem zum Heulen zumute. Und seien es auch nur geheuchelte Tränen, um ein Herz weichzuklopfen.
Gibt es echte Probleme auf diesem Rummelplatz des Lebens? Nicht wirklich, wenn man den Ratschlag befolgt: „Everybody needs Somebody“. Nicht einmal dunklere Wolken konnten der gefeierten Premiere etwas anhaben. (Morgen mehr im Feuilleton unserer Zeitung)
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