„Dieser Verbrechertyp“
Eine anonyme Augsburger Denunziation von 1926 verunglimpft den Dichter in beispiellosem Ausmaß. Anstoß dazu gab das Weihnachtsgedicht „Maria“
Brechts Bruder Walter schreibt in seinen Memoiren bezüglich der Haindl’schen Papierfabriken, bei denen Vater Brecht als kaufmännischer Direktor und Verwalter der Stiftungshäuser angestellt und hoch angesehen war: „Im Juni 1926 bekam die Geschäftsleitung einen Brief, unterschrieben ,Ihre Angestellten und Arbeiter‘, in dem unter unflätiger Beschimpfung von Bertolt Brecht und seinem ,moralisch und sittlich ebenso verkommenen Vater‘ dessen Entlassung gefordert wurde. Diesen Brief händigte Kommerzienrat Haindl unserem Vater mit dem Bemerken aus, er möge ihn vernichten.“
Worum genau ging es? Das blieb bis jetzt im Dunkeln, und auch das Dokument galt als verschollen. Es wurde aber nicht vernichtet; Berthold Friedrich Brecht, der Vater, hob es auf. Es ist einzigartig, nichts weniger als die schlimmste und beschämendste Verunglimpfung des Dichters und seines persönlichen Umfeldes, die bekannt ist, und befindet sich in der Brechtsammlung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Es handelt sich um einen Matrizenabzug einer anonymen Denunziation, das heißt, mit großer Wahrscheinlichkeit wurden mehrere Exemplare in Umlauf gebracht. Der Text ist hier erstmals komplett veröffentlicht (siehe Kasten).
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