Ein Leben für den Tanz
Bretislav Otevrel ist gestorben
Nur wenige Wochen vor seinem 84. Geburtstag ist der ehemalige Solotänzer und Ballettpädagoge Bretislav Otevrel gestorben. Otevrel war in Augsburg eine Institution. „Ein künstlerisches Urgestein, ein Mann mit einer Aura, die jeden faszinierte“ , beschreibt Augsburgs ehemaliger Ballettchef Erich Payer den Mann mit den dunklen Augen und den markanten Gesichtszügen. Zusammen mit seiner Frau Libuse hatte er 1967 das Ballettstudio Illeova Otevrel in der Jakobervorstadt gegründet. Das Tänzerpaar stammte aus der ehemaligen Tschechoslowakei und machte gemeinsam Karriere; in Prag, Dessau und Dresden tanzten sie, ehe sie in den Westen nach Düsseldorf kamen. Als sich Nachwuchs ankündigte, zog das Paar nach Augsburg, wo Bretislav Otevrel seine Laufbahn als Solotänzer am Stadttheater beschloss. Jahre später trennte sich das Paar.
Humorvoll und und mit Leidenschaft, aber ohne Nachsicht, wenn es um Disziplin und Technik ging, gab Otevrel seine Erfahrung an tanzbegeisterte Mädchen und Buben weiter. Jeder, der bei ihm im Saal stand, kennt den Satz: „Steh sie nicht da wie harte Ü“, der zum geflügelten Wort wurde, wenn die Position nicht lupenrein war. Legendär auch die Aufführungen der Ballettschule, in denen er groß und klein zusammenführte und in Choreografien mit hoher Qualität die Fortschritte seiner Schüler zeigte. Nicht zuletzt die Erfolge seiner beiden Söhne Gabriel und Daniel, die ihre ersten Schritte und Sprünge in der elterlichen Schule lernten und später beide als Tänzer international erfolgreich waren, bestätigten seinen Erfolg als Tanzpädagoge.
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