Ein gebremster Reformer
Vor 500 Jahren bekämpfte der Augsburger Kardinal Otto von Waldburg energisch die Protestanten. Er wollte sein Bistum reformieren und geriet kirchenpolitisch in die Klemme
Mit sechs Jahren gehörten ihm die ersten Pfründe, mit acht empfing er die Tonsur, mit elf bezog er die Universität Tübingen, mit 17 die von Padua, mit 20 erwarb er in Bologna den Doktor beider Rechte. Otto von Waldburg (1514–1573) würde man heute einen Shootingstar nennen. Tatsächlich machte der schwäbische Fürstensohn vor 500 Jahren als Augsburger Bischof, römischer Kardinal und katholischer Protector Germaniae eine steile Karriere. Letzter Erfolg blieb dem Kirchenmann jedoch verwehrt, wie eine Tagung des Akademischen Forums der Diözese im Haus St. Ulrich ergab.
Denn Otto von Waldburg saß kirchenpolitisch in der Klemme. Als glühender römischer Katholik verweigerte er den aufstrebenden Protestanten jegliches Zugeständnis. Deren militärische Niederlage 1547 hätte er am liebsten ausgenutzt, um die Uhren zurückzudrehen. Immerhin konnte er Augsburg nach zehnjähriger Ausweisung als Bischofsstadt wieder einnehmen und Priester dazu zwingen, ihre Frauen und Kinder zu verstoßen, ehe über Kirchenreform verhandelt werde.
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