Letzte Heimat für Jesiden
Die Ezidische Kulturgemeinde bekommt ein Gräberfeld auf dem Oberhauser Friedhof. Für das „Qob“ genannte Ritualgebäude steht die Baugenehmigung noch aus
Der Nordfriedhof wird interkulturell: Nach einem zweijährigen Sondierungs- und Diskussionsprozess mit dem Ezidischen Kulturverein stellt das Friedhofsamt jetzt ein etwa 3000 Quadratmeter großes Feld für Bestattungen zur Verfügung. Der Vorsitzende des Kulturvereins, Rashid Khidir, lobt die Zusammenarbeit. „Wir sind sehr erleichtert, dass Friedensbüro, Friedhofsamt und Migrationsreferent Reiner Erben unseren Antrag so konstruktiv begleitet haben“, erklärt er. Architektenplan und Baugenehmigung für ein Zusatzgebäude stehen noch aus. Die etwa 1000 Mitglieder der jesidischen Gemeinde hoffen jedoch, das Gelände noch in diesem Jahr einweihen zu können.
Das Areal liegt am nordöstlichen Rand des Friedhofs und grenzt an den Meierweg. Idris Shamo, Scheich und Geistlicher der ezidischen Gemeinde, markiert eine Stelle in der Mitte des Brachlandes. „Hier wird unser Qob entstehen. Erst wenn der fertig ist, können wir unsere Toten in dem muslimischen Waschraum auf dem Gögginger Friedhof herrichten und dann hier beerdigen“, erläutert Shamo. Dass das Gebäude errichtet werden kann, wurde mit dem Friedhofsamt abgesprochen. Nur der Architektenplan muss samt Antrag auf eine Baugenehmigung noch eingereicht werden. Der Qob erinnert in Form und Funktion an das jesidische Heiligtum im irakischen Lalish und soll auch in Augsburg der Aufbahrung eines Toten, der nach Sonnenuntergang verstorben ist, sowie der Aufbewahrung der Leichengewänder dienen.
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