Literatur im alten Bayern
Mit seiner Antrittsvorlesung stieß Klaus Wolf, neuer Lehrprofessor an der Uni für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Bayern, gleich zum Kern der Sache vor. „Was heißt und zu welchem Ende studiert man bayerische Literaturgeschichte?“, lautete seine Frage in Anspielung auf Schillers Jenaer Antrittsvorlesung. Der Dichter fragte 1789 freilich nach der Universalgeschichte. Doch, so stellte Wolf klar, dies sei nicht das Gegenteil einer regionalen Literaturgeschichte. Vielmehr kann und muss der Blick auf regionale Details die globale Forschungsperspektive ergänzen, besonders im Falle Bayerns mit seinen höchst unterschiedlichen, historisch gewachsenen Literaturlandschaften. Am Beispiel des Wittelsbacher Kaisers Ludwig des Bayern, 1314 zum römisch-deutschen König gewählt, zeigte Wolf, dass ein regionaler Blick etablierte Forschungsmeinungen revidieren kann. Wird diese Herrschaftszeit in der Regel als literaturarm bewertet, bewies Wolf, dass eine Reihe von Gattungen ihre Wurzeln darin haben. Dazu zählt das städtische Passionsspiel, das ein Jahrhundert später zu einem Massenphänomen werden sollte und gerade in Augsburg von herausragender Bedeutung war. (kma)
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