Loblied der Melodie
Moritz Eggert schrieb für die Bayerische Kammerphilharmonie ein Auftragswerk zum Richard-Strauss-Jubiläum. Der Solist hat darin eine anspruchsvolle Aufgabe zu meistern
Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag die Musikwelt heuer feiert, ist derzeit auf allen Podien präsent und begleitet so manches Konzertprogramm. Auch die Bayerische Kammerphilharmonie ehrt im letzten Konzert ihrer „un-er-hört“-Reihe 2013/2014 am 6. Juli den Meister des „Rosenkavalier“. Zwischen dem Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Streicher und den „Metamorphosen“ für 23 Solostreicher erklingt eine zeitgenössische Komposition, die von der Kammerphilharmonie in Auftrag gegeben wurde: „Aura“ für Soloklarinette und Streicher von Moritz Eggert, einem der profiliertesten deutschen Gegenwartskomponisten. Eingeleitet wird das Konzert von zwei Werken Joseph Suders (1892–1980), der wie Eggert in München, Strauss’ Geburtsstadt, heimisch geworden ist, der natürlich in einem völlig anderen zeitlichen und stilistischen Kontext zu Richard Strauss einzuordnen ist.
„Aura“ für Soloklarinette und Streicher ist mit 17 Minuten Spieldauer keine Strauss-Hommage mit Zitaten und erkennbaren Werkanspielungen. Der dem Solo zugrunde liegende Klangteppich eines geteilten Streichersatzes indes ist nach Eggerts Aussage noch am ehesten den „Metamorphosen“ nachempfunden. Die Soloklarinette aber ist konzipiert als freie, unendlich scheinende Melodie. Mit der Technik der Permanentatmung, wie sie die Spieler des Didgeridoos anwenden, soll der Klarinettist die Illusion erzeugen, das Stück würde in einem Atemzug ohne Unterbrechung gespielt. Mit Beratung von Klarinettist Thorsten Johanns hat Eggert dieses „sehr schwer zu spielende“ (Eggert) Stück ausgetüftelt. Johanns lernte Eggert im Übrigen kennen, als er für das Augsburger Mozartfest 2010 ein Bläserquintett geschrieben hatte. In „Aura“ soll auch, so Eggerts Bekenntnis, der Melodie eine ausdrückliche Bedeutung zukommen, die seiner Meinung nach in der Neuen Musik zu sehr in den Hintergrund gedrängt worden ist.
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