Nebenbei war die Bibliothek geboren
In der Reformation gelangten die Bürger im Augsburger Stadtregiment zu einem neuen Selbstverständnis. Religion und Bildung organisierten sie als ihre Sache. Bücher gehörten dazu
Die Geburtsstunde der Augsburger Stadtbibliothek im Jahre 1537 war alles andere als spektakulär. Fast nebenbei wurde sie im Fluss der Ereignisse der städtischen Reformation gegründet. Aber schon sieben Jahre später erlangte die Bibliothek europäischen Ruhm. Dargestellt hat diese Entwicklung nach neuestem Forschungsstand der Historiker Rolf Kießling in der Festschrift „Geschichte(n) des Wissens“ für den langjährigen Geschäftsführer des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität, Wolfgang E. J. Weber.
Abgespielt hatte sich in der Freien Reichsstadt in dieser Zeit eine entscheidende Änderung ihres Selbstverständnisses und ihrer Verfassung. Eingespielt hatte sich mit der „Abtuung der papistischen Abgötterei“ eine neue Einheit von Stadt und Kirche: Die Autorität der Bürgerschaft im Politischen beanspruchte auch das Regiment in den Pfarreien und Klöstern. Kleriker galten fortan nicht mehr als privilegierte Führungsschicht. Stattdessen setzte der Rat die Prediger und Pfarrer ins Amt ein und bestimmte über die Verwendung der Kirchen. Buchstäblich eine „Stadtkirche“ sollte entstehen. Alles wurde legitimiert mit der Kirchenordnung des städtischen Rates vom Juli 1537.
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