Paukenwirbel zum Feuerwerk
Silvester in Hl. Kreuz
Eine Stunde vor dem neuen Jahr kam in ev. Heilig Kreuz „wirbelnder“ Applaus auf für die Symphonie Nr. 103 in Es-Dur von Joseph Haydn. Der hatte seine vorletzte Symphonie, in der nicht ein „Paukenschlag“, sondern eben ein „Paukenwirbel“ freudige Erwartung hervorruft, 1795 in London notiert. Das Ensemble Heilig Kreuz unter Leitung von Heinz Dannenbauer begeisterte mit Haydns „Paukenwirbel“, mit welchem Solist Wolfgang Fischer begann, um dann Platz zu machen für die Melodie der Bassinstrumente, der Streicher und Bläser folgten, um so im mehrstimmigen Zusammenspiel ein architektonisches Klangbild zu zaubern.
Dieses brach wieder auseinander, als der Paukenwirbel ein zweites Mal auftrumpfte. Volkstümliche Stimmung kam auf im Andante mit Variationen und Wiener Charme im Menuett des Klarinettentrios und mit dem darin bewusst eingebauten Stolpern für den Lieblingstanz des Adels, bis im Finale das „Allegro con spirito“ Haydns Komponierkunst in Vollendung demonstrierte. Kunstvoll zu komponieren verstand auch Georg Philipp Telemann, dessen 250. Todestag 2017 zu würdigen ist. Sein Konzert e-Moll für Blockflöte, Querflöte, Streicher und Basso Continuo bereitete vor allem im Wettstreit zwischen Block- (Thomas Huppertz) und Querflöte (Gereon Trier), untermalt von dezentem Streicherklang, ein außergewöhnliches Vergnügen, das wohl schon der Komponist selbst empfunden haben mag. (sysch)
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