100-Jährige Faschingsprinzessin stirbt an Blutvergiftung
Sie war die älteste Faschingsprinzessin Deutschlands. In der Nacht auf Donnerstag starb Charlotte Geppert im Alter von 100 Jahren.
Sie hatte sich so auf ihre Auftritte gefreut. Nach Köln zur Prunksitzung war sie eingeladen, bei „Schwaben Weißblau“ sollte sie repräsentieren, beim Gaudiwurm in München im Fernsehen zu sehen sein. Doch Deutschlands älteste Faschingsprinzessin, Charlotte (Geppert) I., sollte das nicht mehr erleben. Mit 100 Jahren starb sie in der Nacht zum Donnerstag an einer Blutvergiftung im Kemptener Krankenhaus. Ihr Sohn Bruno, der mit seiner Mutter als Prinz regieren wollte, steht nun in dieser Rolle nicht mehr zur Verfügung.
Geschockt reagierte der Präsident des Faschingsvereins, Richard Brunner, auf die Nachricht vom Tod der 100-Jährigen. Denn Charlotte Geppert, in Kempten bekannt durch das Modegeschäft Geppert, das ihr Sohn betreibt, strahlte viel Lebenslust aus. Und die Rolle der „Queen unter den Narren“, den bundesweiten Bekanntheitsgrad, die Fernsehaufzeichnungen und Interviews habe seine Mutter sehr genossen, sagte ihr Sohn gestern.
Dass die Termine für sie anstrengend werden könnten, kam Charlotte I. selbst nicht in den Sinn: „Ich fühle mich nicht alt“, sagte sie immer wieder, und Bonbons von Faschingswagen werfen oder beim Gaudiwurm im Auto dabeisitzen, sei für sie kein Problem. Doch diese Erlebnisse waren Charlotte Geppert nicht mehr vergönnt. Eine Blutvergiftung am Fuß, die sich rasend schnell über den ganzen Körper ausbreitete, beendete das Leben der 100-Jährigen.
Fit gehalten hat sich die Geschäftsfrau mit ihren Hobbys. Täglich Gymnastik, regelmäßige Treffen mit Freunden und vor allem die Malerei – das war es, was Charlotte Geppert 100 Jahre alt werden ließ, erzählte sie bei ihrem Geburtstag im Juli. Ihre letzte Ruhestätte hat sich Charlotte Geppert übrigens selbst gekauft: einen Sarg, verziert mit Blumen. Für eine Frau, die Blumen so sehr liebte, dass sie ihr Lieblingsmotiv beim Malen waren.
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