Fall Peggy wird von April an neu verhandelt
Der Fall Peggy wird vom 10. April an neu aufgerollt. Das Landgericht Bayreuth gab jetzt die Termine für das Wiederaufnahmeverfahren bekannt.
Bis zum 2. Juni sind zunächst neun Verhandlungstage vorgesehen. Die 1. Jugendkammer ließ zudem die Nebenklage der Mutter von Peggy zu.
Das damals neun Jahre alte Mädchen aus Lichtenberg (Landkreis Hof) war im Mai 2001 spurlos verschwunden; es wurde bislang keine Leiche des Kindes gefunden. Als Mörder wurde der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt, doch die Zweifel an der Schuld des 36-Jährigen nahmen immer mehr zu. Daher ordnete das Landgericht eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihn an. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem gegen weitere Verdächtige.
Fall Peggy: Ehemaliger Nachbar wird befragt
"Das sind sehr umfassende Aufgaben", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel aus Bayreuth. Demnach wird momentan ein ehemaliger Nachbar von Peggys Familie überprüft. Das Alibi des 40-Jährigen sei aus heutiger Sicht "nicht mehr so fest", sagte Potzel. Ein dringender Tatverdacht bestehe derzeit allerdings nicht.
Als Peggys Mörder galt der geistig behinderte Ulvi K.
An der Schuld von Ulvi K., heute 36 Jahre alt, hatte es immer wieder Zweifel gegeben. Die Wiederaufnahme stützt sich auf zwei Punkte: Ein Zeuge hat seine damalige Aussage, mit der er Ulvi im Verfahren 2004 belastet hatte, inzwischen zurückgezogen. Zudem hatten die damaligen Ermittler den mutmaßlichen Tatverlauf rekonstruiert, erst später gestand Ulvi - und seine Angaben ähnelten verblüffend der These der Polizei. Das Gericht wusste von diesem Vorgehen der Ermittler nichts. Ulvi hat dieses Geständnis später nie wiederholt, stattdessen dementiert.
Seit 2012 ermittelt die Staatsanwaltschaft Bayreuth wieder in dem brisanten Fall. Im April 2013 wurde in einem Anwesen in Lichtenberg nach Peggys Leiche gesucht - vergeblich. dpa/lby/AZ
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