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Stricken
22.10.2014

Handarbeit im Trend: Dieser Mann weiß, was man jetzt strickt

Konrad Siebenhüter aus Augsburg strickt gerne.
Foto: Ulrich Wagner

Stricken liegt im Trend. Das weiß auch der Augsburger Konrad Siebenhüter. Für eine Wollfirma testet er die neuesten Garne. Doch gehandarbeitet wird längst nicht mehr nur allein.

Konrad Siebenhüter ist ein bescheidener, ein zurückhaltender Mann. Der Satz „Als Stricker bin ich global berühmt“ kommt ihm sichtlich schwer über die Lippen. Aber der 49-jährige Augsburger gehört nun mal zu einem weltweit erlesenen Kreis von 14 Menschen, die im Auftrag einer internationalen Wollfirma die neuesten Garne testen und darüber berichten. Und er hat einen englischsprachigen Internet-Blog namens knittingkonrad.com, den am Tag zwischen 200 und 800 Menschen besuchen und sich übers Stricken austauschen. Denn Stricken ist in. Gerade jetzt im Herbst. Das erzählt auch Kornelia Schnall. Was die beiden verbindet? Eine „Sucht“, der sie hoffnungslos erlegen sind.

Aktueller Trend bei Männern: der "british look"

Eine Sucht, die auf das Schönste Leidenschaft und Geduld verbindet und wie nebenbei die kreativsten Kollektionen entstehen lässt. Doch während Kornelia Schnall vor allem ab dem Herbst oft geradezu anfallartig von ihrer Leidenschaft ergriffen wird und dann die prächtigsten Strickjacken für ihren Mann Thomas, hübsche Mützen für Tochter Anna und herrlich flauschige Pullis für sich selbst anfertigt, hängt Siebenhüter im Schnitt vier Stunden am Tag an den Nadeln. Sein Ergebnis würde jedes Laufstegmodel schmücken. Und gerade dort, auf den internationalen Modeschauen, wird Strick auch wieder getragen.

Die aktuellen Modehefte stapeln sich sowohl bei Kornelia Schnall wie auch bei Konrad Siebenhüter im Wohnzimmer. Schließlich benötigt jeder, der strickt, Inspiration. Konrad Siebenhüter wird natürlich auch von der englischen Wollfirma, für die er die Produkte testet, mit den allerneuesten Magazinen versorgt. Er weiß daher genau, welche Farben, welche Formen angesagt sind und kann auch schon Trends von der Frühjahr-/Sommerkollektion verraten: Etwa, dass aktuell in der Männermode der Schottenstil mit geometrischen Formen dominiert, man spricht vom „british look“, der sich in gedeckten Farben wie etwa Grün und Braun zeige. „Zopfmuster sind oft von keltischen Motiven inspiriert.“ Ein wenig Orange lasse sich auch schon erkennen, „die Farbe, die in der nächsten Saison ganz groß herauskommt“ – auch in der Damenstrickmode. „Im Trend liegt für Männer ein zartes Lila.“

Bei den Damen greife die Mode zurück auf die 80er Jahre, erzählt Siebenhüter und zeigt auf Models aus den neuesten Magazinen, die Strickjacken mit kräftigen Pinktönen tragen und deren Pullover wieder „Fledermaus-Ärmel“ haben, also an den Unterarmen schmal gestrickt sind, hinauf zur Schulter aber extrem breit werden. Gleichzeitig sei der „Chanel-Stil“ in blassen Farben sehr aktuell. Und sogar der Stil der 70er lässt grüßen, denn auch Wollmäntel seien wieder angesagt.

Das Comeback für den Polokragen

„Struktur und Farbe sind wesentliche Designelemente, angelehnt an das Bauhaus beziehungsweise der Arts & Crafts-Bewegung der frühen 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts“, erklärt Siebenhüter. Darüber hinaus seien tiefe Ausschnitte im Vorder- und Rückenteil sowie Schlitze an den Seiten wieder in. En vogue und auf allen Laufstegen zu sehen ist darüber hinaus faux fur, das heißt Pelzimitat. „Westen und Besätze aus speziellen Garnen, die diesen Look kreieren, sind voll im Trend.“ Will der Mann im Frühling modisch aktuell sein, so sollte er sich, wie Siebenhüter erzählt, auf eine Garderobe in Weiß einstellen. „Auch Weiß mit Knalleffekten wie etwa Rot kommt.“ Daneben Blau in den verschiedensten Nuancen. Pink und zartes Rosé blieben. Mintfarben, Bronze, „orange is the new black“ und Senffarben sind modische Alternativen zu Blautönen.

Auch bei den Formen tut sich einiges – gerade für Männer. „Neben körperbetonten Schnitten werden die Pullis wieder weiter“, sagt Siebenhüter. „Streifen sind wieder ein absolutes Muss in der Frühjahrssaison“, betont er und ergänzt: „Wobei es im Frühjahr 2015 auch darum geht, wo die Streifen platziert werden, das heißt, nicht einfach verteilt über den gesamten Pullover, sondern als Highlight an Schultern, Brust oder Ärmeln.“ Zurückkomme im Übrigen auch der Polokragen, tief ausgeschnitten, entweder offen oder mit Knopfleiste.

Siebenhüter: "Stricken ist etwas Meditatives."

Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass ein Mann so begeistert strickt? Abgeguckt hat sich Konrad Siebenhüter das Stricken eigentlich von seiner Großmutter. Ihm gefiel einfach, dass man die individuellen Ideen verwirklichen kann und das sichtbar etwas wächst. Heute hilft es dem Krankenpfleger und Sozialpädogen vor allem beim Abschalten von seiner Arbeit. Ob die Pflege, die Fürsorge den Patienten hilft, „hat man oft nicht in der Hand – beim Stricken habe ich etwas in der Hand“. Und: „Stricken hat etwas Meditatives“, erklärt Siebenhüter. Oder, wie Kornelia Schnall lächelnd sagt: „Eine Tasse Tee, mein Strickzeug und ein Hörbuch – das ist einfach gut.“ Beide stricken am Abend, gerne neben dem Fernsehen, bevorzugt vor Filmen, die sie bereits kennen, damit der Blick doch hauptsächlich auf dem wachsenden Wollstück haften und im Stillen auch schön mitgezählt werden kann.

Doch bei jungen Menschen sind auch die schnellen Strickergebnisse gefragt: Ein Loop-Schal mit dicken Nadeln und kräftiger Wolle ist in wenigen Stunden fertig. Angesagt ist laut Siebenhüter auch „arm knitting“, dabei wird auf Nadeln verzichtet und rasch mithilfe der Arme und dicker Wolle gearbeitet.

Und während Kornelia Schnall am liebsten bei sich zu Hause auf dem Sofa anspruchsvolle Zopf- oder Norwegermuster bewältigt, beteiligt sich Konrad Siebenhüter auch sehr gerne an sogenannten „Knitalong“-Projekten. Das heißt, Menschen, wo auch immer auf der Welt, stricken zur gleichen Zeit nach dem gleichen Muster, etwa eine Patchwork-Decke. Das Internet erleichtert dabei den Austausch. Man hilft sich bei Schwierigkeiten, schickt sich Fotos, freut sich gemeinsam über die Ergebnisse. Konrad Siebenhüter kommuniziert zwar gerne auf diesem Weg. Doch lieber noch ist ihm der persönliche Austausch im Wollgeschäft in der Augsburger Innenstadt. Dort wird er dann auch gerne von anderen Kunden um Rat gebeten, denn in Strickkreisen ist Konrad Siebenhüter eben bekannt.

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