Kleinkind lebte womöglich tagelang neben toter Mutter
Ein kleines Kind hat im niederbayerischen Pocking womöglich mehrere Tage neben seiner toten Mutter ausgeharrt. Wie es zum Tod der Frau kam, ist noch ungeklärt.
Ein Kleinkind hat womöglich tagelang neben seiner toten Mutter ausharren müssen, bevor jemand auf seine Schreie aufmerksam wurde. Die 32 Jahre alte Frau sei am Dienstag tot in ihrer Wohnung in Pocking (Landkreis Passau) gefunden worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Donnerstag. "In der Wohnung befand sich auch ein Kleinkind." Wie lange dessen Mutter zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, stand zunächst nicht fest. Auch die genaue Todesursache ist noch unklar. Die Untersuchungen würden noch Tage oder Wochen andauern. Zuerst hatte die Passauer Neue Presse darüber berichtet.
Tod der Frau wohl ohne Gewalteinwirkung
"Das Obduktionsergebnis hat keine Hinweise auf ein Gewaltdelikt ergeben", betonte der Sprecher. Es werde in allen Richtungen ermittelt. Auch ein Suizid oder eine natürliche Todesursache würden nicht ausgeschlossen. Das Kleinkind wurde zunächst dem Jugendamt übergeben. Wo es sich derzeit aufhält, wollte ein Sprecher des zuständigen Landratsamtes nicht sagen. "Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut", erläuterte der Polizeisprecher.
Ein Besucher eines Nachbarns hatte die Schreie des Kindes gehört und die Beamten verständigt. Als die Polizisten die Tür öffneten, machten sie die schreckliche Entdeckung. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und den Persönlichkeitsschutz des Kindes will sich die Polizei nicht weiter zu dem Fall äußern. Auch das Alter und das Geschlecht des Kindes wollte die Polizei nicht mitteilen. dpa/lby
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