Mann an U-Bahnhof erstochen - Prozess gegen drei Männer beginnt
Offenbar wegen einer Belanglosigkeit musste ein junger Mann an einer U-Bahn-Station in Fürth sterben. Nun wird dem mutmaßlichen Täter-Trio der Prozess gemacht.
Wegen einer Belanglosigkeit soll in Fürth ein 28-Jähriger zusammengeschlagen und erstochen worden sein. Von Dienstag an müssen sich deswegen drei junge Männer wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Dem ältesten Angeklagten (20) droht ein lange Gefängnisstrafe. Die 17 und 18 Jahre alten Angeklagten dürften glimpflicher davonkommen, weil sie nicht zugestochen haben sollen.
Die Jugendlichen waren Anfang Februar an einer U-Bahn-Station unterwegs. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe eine "absolute Belanglosigkeit" dann zu einem heftigen Streit mit dem späteren Opfer geführt. Details - etwa, wie genau es zu der nächtlichen Auseinandersetzung am U-Bahn-Ausgang kam - wurden im Vorfeld des Prozesses nicht bekannt. Auch, ob sich Täter und Opfer kannten, ist bislang unklar.
28-Jähriger mit mehreren Stichen getötet
Die Obduktion hatte ergeben, dass der 28-Jährige mit mehreren Stichen einer Messerklinge von rund sieben Zentimetern getötet wurde. Das Messer wurde am Tatort gefunden. Nachdem ein Augenzeuge die Polizei gerufen hatte, konnten Beamte die Tatverdächtigen wenig später festnehmen. Bisher sind fünf Prozesstage angesetzt. Am 23. Oktober soll das Urteil fallen.
Immer wieder kommt es im öffentlichen Nahverkehr zu Gewalt. Vor Weihnachten 2007 hatten zwei junge Männer einen Rentner in der Münchner U-Bahn fast zu Tode geprügelt, weil er sie auf das Rauchverbot hingewiesen hatte. Im Herbst 2009 erreichte die Gewalt mit dem Tod von Dominik Brunner an einer Münchner S-Bahn-Haltestelle eine neue Dimension. Der Geschäftsmann war von Jugendlichen niedergeschlagen worden, weil er vier Schüler vor den Schlägern hatte schützen wollen. Brunner starb an Herzversagen. Weil er im Sommer 2014 einen Feuerlöscher auf die Frontscheibe einer U-Bahn warf, verurteilte das Landgericht Nürnberg-Fürth zuletzte einen 24-Jährigen wegen versuchten Mordes zu mehr als sieben Jahren Haft. dpa/lby
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