Mit Messer bewaffneter Mann randaliert in Flüchtlingsunterkunft
In einer Flüchtlingsunterkunft in Steinhöring löste ein mit einem Messer bewaffneter Mann einen Großeinsatz der Polizei aus. Dabei wurden drei Beamte verletzt.
Die Bewohner einer Asylunterkunft im oberbayerischen Steinhöring alarmierten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Polizei. Einer der Mitbewohner randalierte - bewaffnet mit einem Messer. Als die Polizei eintraf, befand sich der Randalierer im 2. Stock des Gebäudes.
Laut Polizei warf er Gegenstände aus dem Fenster auf die Fahrbahn der vorbeiführenden Bundesstraße 304. Die B304 musste daraufhin für den Verkehr gesperrt werden. Ein Polizeibeamter wurde von einem Gegenstand, den der Randalierer aus dem Fenster warf, am Fuß getroffen und verletzt. Er musste zur stationären Behandlung in eine Klinik gebracht werden.
Gegen 3 Uhr kletterte er aus dem Fenster
Der Randalierer verbarrikadierte sich in einen Raum und jede Kontaktaufnahme scheiterte, so die Polizei. Daraufhin wurde eine Spezialeinheit angefordert. Gegen 3 Uhr kletterte der Mann schließlich aus dem Fenster und hangelte sich an der Dachrinne entlang. Er stürzte dabei auf das Vordach des Gebäudes und wurde von Beamten der Spezialeinheit festgenommen. Das Messer konnte sichergestellt werden, allerdings zogen sich dabei zwei Beamte leichte Verletzungen zu.
Auch der 25-jährige Asylbewerber verletzte sich bei dem Sturz. Er musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Es wurde eine Blutentnahme zur Feststellung von Alkohol im Blut durchgeführt, da der 25-Jährige stark alkoholisiert wirkte.
Die Bewohner konnten sicher evakuiert werden
Polizei und Feuerwehr gelang es, alle 27 Bewohner der Asylunterkunft in der Münchner Straße aus dem Gebäude zu evakuieren. Darunter befand sich auch ein Kind. Wegen der Gefahrensituation mussten sich einige Bewohner durch einen Sprung aus dem Fenster auf ein aufgespanntes Sprungtuch retten. Die Evakuierten blieben nach Angaben der Polizei unverletzt.
Gegen 3 Uhr konnte auch die Vollsperrung der B 304 ausgehoben werden. Die Bewohner der Asylunterkunft durften zurück in ihre Wohnräume kehren. Gegen den 25-jährigen Randalierer wird nun unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung ermittelt. bb
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