Münchner Luise-Kiesselbach-Tunnel wird zur "Blitzer-Meile"
Der Luise-Kiesselbach-Tunnel in München wird zur Blitzer-Meile: Seit heute sind in dem neuen Tunnel rund 30 Blitzer scharf gestellt. Kritiker sprechen von Abzocke.
Nach rund sechsjähriger Bauzeit war im Sommer 2015 in München der Luise-Kiesselbach-Tunnel eröffnet worden. An den 1,5 Kilometer langen Luise-Kiesselbach-Tunnel schließt sich der 620 Meter lange Heckenstallertunnel an, der ebenfalls neu ist.
Beide Bauwerke sollen in der bayerischen Landeshauptstadt die Einmündung der Autobahn München-Garmisch (A95) auf den Mittleren Ring entlasten. Etwa 120.000 Autos rollen pro Tag durch die Röhren.
Rekordverdächtig ist dabei die Blitzer-Dichte. Nach mehreren Wochen Testbetrieb ist seit heute Nacht die Geschwindigkeitsmessanlage im Tunnel aktiv. Und die hat es in sich. Während im Petueltunnel zwei Blitzer in jede Richtung installiert sind und im Richard Strauß Tunnel 24, reihen sich im neuen Tunnel rund 13 Blitzer bis zur Autobahn aneinander. "Damit gehört der Tunnel zur Blitzerzone Nummer eins in München", stellte die Abendzeitung fest.
Das sorgt freilich schon länger für Kritik. „Tunnel neuester Bauart müssen verkehrssicher sein, auch ohne dass es zig Blitzer gibt. Wenn sie ohne Blitzer nicht sicher sind, dann dürfen sie auch dem Verkehr nicht übergeben werden", sagte Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobilin Deutschland e.V., bereits zur Eröffnung des Luise-Kiesselbach-Tunnels. "Sind sie aber sicher, und davon gehen wir bei diesem neuen Tunnel aus, dann haben die Blitzer nur einen einzigen Zweck: Sie dienen der Geldeinnahme oder wie die meisten Autofahrer es formulieren: es ist reine Abzocke." (AZ)
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