Nach Mordversuchen im Kreißsaal - Kliniken überprüfen Hebamme
Eine 33 Jahre alte Hebamme von der Klinik Großhadern steht unter Verdacht, Morde an vier werdenden Müttern geplant zu haben. Nun forschen auch ihre ehemaligen Arbeitgeber.
Die 33 Jahre Hebamme, die wegen versuchten Mordes an vier werdenden Müttern in München verhaftet worden war, arbeitete am Münchner Universitätsklinikum Großhadern. Doch nachdem diese mutmaßlichen Taten bekannt wurden, forschen nun auch frühere Arbeitgeber der Hebamme nach möglichen Unregelmäßigkeiten.
Wie das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel am Montag berichtete, lägen derzeit keine Hinweise auf Auffälligkeiten vor. Dort war die Frau von 2001 bis Ende März 2004 drei Jahre lang ausgebildet worden, danach arbeitete sie bis Juli 2007 befristet als Vertretungskraft.
Entbindungen der Hebamme wurden überprüft
"Rein vorsorglich wird eine umfassende Überprüfung aller Entbindungen, bei denen die Hebamme beteiligt war, vorgenommen", teilte das Kieler Klinikum mit. Es sei aber bisher nichts Ungewöhnliches bekannt und es habe auch keine Warnungen an das Krankenhaus in München gegeben.
Die heute 33 Jahre alte Hebamme war bis Juni 2012 im hessischen Bad Soden im Krankenhaus beschäftigt. Dort hatte es schon am Wochenende geheißen, das Krankenhaus arbeite mit Hochdruck daran, "die Umstände von deren Tätigkeit in der Klinik wie auch die des Ausscheidens vollumfänglich aufzuklären".
Hebamme war kinderlos
Die kinderlose Hebamme, die danach am Münchner Universitätsklinikum Großhadern arbeitete, soll vier Frauen bei Kaiserschnitt-Geburten das blutverdünnende Mittel Heparin in die Infusion gemischt haben. Sie konnten nur mit notfallmedizinischen Maßnahmen gerettet werden. Die Hebamme wurde am 18. Juli festgenommen. Sie wies die Vorwürfe zuerst zurück und machte dann keine Aussage mehr. dpa/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.