Rentner verzockt Millionen und verklagt den Freistaat
An die sieben Millionen Euro will ein 82-Jähriger in einer Spielbank verzockt haben. Einen Teil des Geldes will er nun zurück - vom Freistaat Bayern.
Oskar R. hat viel Geld in der Spielbank Bad Kissingen gelassen. An die sieben Millionen Euro will er im Lauf der Jahre dort verzockt haben. Einen Teil davon versucht er sich jetzt zurückzuholen. Der 82-Jährige hat den Freistaat verklagt, weil die Spielbank ihrer Fürsorgepflicht ihm gegenüber nicht nachgekommen sei.
Wie das Landgericht München I bestätigte, macht der Mann gegen den Freistaat Ansprüche in Höhe von 956 000 Euro geltend, die er zwischen 2007 und 2010 im Kissinger Casino verspielt habe. Nach dem Spielbankgesetz sowie dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wäre die Spielbank seiner Ansicht nach verpflichtet gewesen, ihn wegen Spielsucht vom Spiel auszuschließen.
Pathologische Spielsucht?
Zudem macht der Mann geltend, er sei damals geschäftsunfähig gewesen und müsse schon deshalb seine Spieleinsätze zurückbekommen. Nach einem Gutachten hat bei dem 82-Jährigen in der fraglichen Zeit pathologische Spielsucht vorgelegen, berichtet eine Gerichtssprecherin. Ob der Mann auch geschäftsunfähig war, sei noch unklar.
Am ersten Verhandlungstermin traten die Vertreter des Freistaats der Darstellung der Klägerseite entschieden entgegen. Es könne keine Rede davon sein, dass der Kläger die wie behauptet großen Beträge verspielt habe. Außerdem habe der Leiter der Spielbank mehrfach mit dem Mann gesprochen. Dieser habe nach Darstellung des Freistaats dargelegt, er könne sich regelmäßiges Roulettespiel leisten.
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