Sehr viele Rücken-OPs in Bayern
Studie offenbart große regionale Unterschiede
In Bayern landen Patienten mit Rückenerkrankungen eher auf dem OP-Tisch als in anderen Bundesländern. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh hervor. Verglichen wurde die Häufigkeit der Eingriffe und die Zahl der Krankenhausaufenthalte in den Bundesländern – Bayern liegt in den ausgewerteten Kategorien über dem Bundesdurchschnitt.
Herangezogen wurde der Zeitraum von 2007 bis 2015, basierend auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. In Bayern kommen 765 Krankenhausaufenthalte wegen Rückenerkrankungen wie Bandscheibenschäden oder Rückenschmerzen auf 100000 Einwohner. Damit rangiert der Freistaat auf dem siebten Platz deutschlandweit. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 701 Aufenthalten je 100000 Einwohnern.
Innerhalb Bayerns sind die Unterschiede ebenfalls groß. So kamen in Freyung-Grafenau 866 Menschen wegen Rückenerkrankungen ins Krankenhaus, im Landkreis Aschaffenburg gerade einmal 99 Patienten. Bei der Entfernung von Bandscheibengewebe rangiert Bayern mit 229 Eingriffen je 100000 Einwohnern bundesweit auf Platz drei. Mit der Diagnose Rückenschmerzen kamen in der Region 343 Patienten je 100 000 Einwohner in eine Klinik, was bundesweit ebenfalls dem dritten Rang entspricht. Die großen regionalen Abweichungen seien ein Indiz dafür, dass sich die Versorgung und die Vorgehensweise bei Diagnostik und Therapie von Rückenbeschwerden sehr stark unterscheiden, sagte Eckhard Volbracht von der Bertelsmann-Stiftung. (dpa)
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