Trotz vieler Todesfälle: So gestaltet der Augsburger Zoo seine Zukunft
Im Augsburger Zoo sind zuletzt viele Tiere wie der Löwe Arthos gestorben. Das waren schwere Schläge - doch viele neue Angebote sollen die Zukunft sichern.
Der Augsburger Zoo setzt auf Modernisierung. Neueste Attraktion ist eine große Vogelvoliere für 17 Arten aus gemäßigten Klimazonen. Die naturnah gestaltete Vogelwelt ist für Besucher begehbar. Menschen können dort Schwarzstorch, Kampfläufer oder Wiedehopf ohne trennende Zäune aus nächster Nähe beobachten.
Tiere hautnah erleben, das gehört zum Konzept von Zoochefin Barbara Jantschke. Bewährt hat es sich bei den Kattas. Die Halbaffen mit den auffallend langen geringelten Schwänzen bekamen vor fünf Jahren ein neues Gehege. Besucher können dort mitten hindurch spazieren. Das Kattaland zählt zu den beliebtesten Anlagen im Augsburger Zoo.
„Man hat das Gefühl, direkten Kontakt mit den Tieren zu haben“, sagt Jantschke. Die neue Vogelwelt ist das zweite Angebot mit diesem Konzept. Die Anlage hat rund 1,3 Millionen Euro gekostet. Vorerst haben Besucher aber nur stundenweise Zutritt. Vögel sind schreckhaft. Sie müssen sich erst an Publikum gewöhnen.
Schwerer Schlag: Viele Todesfälle im Augsburger Zoo
Zuletzt gab es einige Todesfälle bei den Großtieren. Löwe Arthos war schwer krebskrank, Nashornbulle Daniel alterschwach, beide mussten eingeschläfert werden. Der Zoo hat auf der anderen Seite in den vergangenen Jahren zahlreiche Tiergehege modernisiert oder neu gebaut. Neben den Kattas haben die Mantelpaviane eine Anlage mit vielen Kletterbäumen bekommen. Diese Affen werden im Freigehege zusammen mit Büffeln gehalten, was zu interessanten Begegnungen zwischen den unterschiedlichen Tierarten führt.
Neu gebaut wurden in den vergangenen Jahren außerdem ein Reptilienhaus für Exoten und eine Amphibien-Anlage für heimische Unken, Molche, Frösche und Schlangen. Ein modernes Gehege für Biber und Otter soll zum Jahresende fertig werden. Der städtisc
he Zoo muss seine Investitionen selbst erwirtschaften. Modernisierungen sind ohne Spender, Sponsoren und einen organisierten Freundeskreis nicht zu machen.
Zuletzt machte das knappe Budget bei den Giraffen Probleme. Die Haltung dieser Tierart musste Augsburg bis auf Weiteres aufgeben. Die Anlage war nicht mehr zeitgemäß und konnte aus Geldmangel nicht modernisiert werden. Nun steht man in Augsburg vor einer noch größeren Herausforderung. Die Anlage der asiatischen Elefanten erfüllt nicht mehr die Haltungsrichtlinien.
Besucher sollen zur Finanzierung des neuen Elefanten-Geheges beitragen
Derzeit leben dort die 45-jährige Burma und Targa, die gerade 60 geworden ist. Targa gilt als der älteste Elefant in Deutschland und einer der ältesten weltweit. Wenn die Elefantenhaltung nicht mit den beiden Veteraninnen enden soll, ist ein neues und größeres Gehege nötig. Die Kosten von acht Millionen Euro kann der Zoo nicht alleine stemmen. Deshalb läuft eine große Spendenkampagne. Besucher sollen mithelfen, die Zukunft der Augsburger Elefanten zu sichern.
Im Kultur- und Freizeitbereich werben inzwischen viele Einrichtungen um die Gunst der Besucher. Der Zoo Augsburg hat nach eigenen Angaben die zweithöchsten Besucherzahlen in Schwaben nach den Königsschlössern. Es sind rund 600.000 pro Jahr.
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