Viele Glutnester am Berg - noch keine Entwarnung
Der Waldbrand bei Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) hält die Feuerwehr auf Trab: Es sei zwar kein Feuer mehr zu sehen, jedoch gebe es noch viele Glutnester am Berg.
Flammen, Rauch und dröhnende Hubschrauber: Seit dem frühen Montagmorgen haben Rettungskräfte den Brand eines Bergwaldes nahe dem oberbayerischen Lenggries bekämpft. Vier Hubschrauber hatten immer wieder das Gelände entlang des Sylvenstein-Stausees überflogen und ihre Wassertanks geleert, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Mit Erfolg: Der massive Wassereinsatz habe sich gelohnt, sagte der Katastrophenschutz-Experte Alexander Bauer vom Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen der Nachrichtenagentur dpa.
Ab Dienstag sollten Feuerwehrkräfte an dem steilen Berghang abgeseilt werden, um die letzten Glutherde mit Wasserschläuchen zu löschen. Jeder Feuerwehrmann wird nach Angaben Bauers von einem Helfer der Bergwacht gesichert, da das Gelände sehr steil ist. Die Polizei sucht das Gebiet außerdem immer wieder mit Wärmebildkameras nach weiteren Glutherden ab. Die Brandursache war weiter unklar.
Die Bundeswehr beendete ihren Einsatz bereits am Nachmittag und flog mit ihren zwei Hubschraubern zurück zum Heeresflugplatz im baden-württembergischen Laupheim. Die beiden Helikopter der Polizei und eines Privatunternehmers flogen noch bis zum Abend Löscheinsätze. "Es sind immer noch etliche Glutnester da", erläuterte Bauer. Die müssten in mühsamer Kleinarbeit beseitigt werden.
Das Feuer war Sonntagnachmittag an der Südflanke des rund 1200 Meter hohen Schwarzbergs ausgebrochen. Seitdem hatte es sich von drei auf acht Hektar ausgeweitet. Zur Ursache konnten die Helfer am Montag noch nichts sagen. "Es ist natürlich seit Wochen sehr trocken", sagte Bauer. Das schöne Wetter mit Sonne und steigenden Temperaturen verschlimmere die Situation. Auch das Polizeipräsidium Oberbayern Süd hatte noch keine Anhaltspunkte. Wanderwege gebe es in dem betroffenen Gebiet kaum, sagte ein Polizeisprecher.
In der Nacht waren meterhohe Flammen in den Himmel geschlagen - ein dramatisches Bild. 150 Feuerwehrleute mit 30 Löschfahrzeugen waren angerückt, konnten aber nichts machen. "Sie mussten tatenlos zusehen, wie der Berg brennt", beschrieb Bauer. Denn Löscharbeiten im Dunkeln wären in dem unwegsamen Gelände zu gefährlich gewesen.
Für die Natur ist der Waldbrand ein Rückschlag. Jahrelang sei der Schutzwald gehegt und gepflegt worden, sagte Bauer. Die Bäume sollten vor allem die Erosion verhindern. "Das war Arbeit von Jahrzehnten."
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