Warum wir keine Mühen scheuen, um auf Berge zu steigen
Berggipfel haben für viele Menschen einen enormen Reiz. Immer wieder nehmen Wanderer enorme Anstrengungen auf sich. Oben angekommen erfüllt sie ein Glücksgefühl. Warum eigentlich?
Ganz oben stehen: Gipfel haben für viele von uns eine magische Anziehungskraft. Aber warum nur steigen wir auf Berge, nehmen die damit verbundene Schinderei in Kauf? Und warum tun wir es immer wieder? Der legendäre Bergsteiger George Mallory, der 1924 sein Leben am Mount Everest ließ, hatte darauf eine schlichte Antwort: „Wir steigen auf Berge, weil sie da sind.“ Doch in unserer komplexen Welt sind auch die Antworten komplizierter geworden.
Glücksgefühl nach Mühen besonders groß
Der Allgäuer Bergführer und Psychologe Martin Schwiersch kennt viele. Der innere Schweinehund spielt dabei eine entscheidende Rolle. Leider. Doch, so Schwiersch: „Das Glücksgefühl ist am größten, wenn wir etwas unter Mühen und Entbehrungen erreichen.“ Deswegen sei es zwar schön, nach einer Seilbahnfahrt oben die Aussicht zu genießen, doch für das wahre Gipfelglücksgefühl müsse man die Spitze aus eigener Kraft erreichen. Nur so habe man schlagartig seinen Selbstwert gesteigert, „was mitunter als orgiastisches Gefühl von Präsenz, Kraft und Lebensfülle“ erlebt werde.
Es müssten aber nicht Mount Everest, Matterhorn oder Zugspitze bestiegen werden. Auch weniger spektakuläre Gipfel können ihre Bezwinger glücklich machen, wenn sie aus eigener Kraft erreicht wurden, so der 65-jährige Marktoberdorfer.
Gipfel schaffen Überblick und Distanz zum Alltag
Überhaupt, das Obensein: Man habe buchstäblich den Überblick, schaffe Distanz zum Alltag und den Problemen des Tals. Das nähre die Illusion, den Alltagsdingen wieder besser gewachsen zu sein. Wie die Gesellschaft Gipfelstürmer bewertet, lesen Sie heute in einem Berge-Spezial, in dem es auch um die spektakuläre Matterhorn-Erstbesteigung geht."
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