Winter mitten im Mai: Die Berghütten eröffnen trotzdem
Auf der Zugspitze liegen im Mai fünf Meter Schnee - so viel wie seit 16 Jahren nicht mehr. Für Bergfans sind die Wetter-Prognosen auch weiterhin nicht die besten.
Die gute Nachricht vorweg: In den nächsten Tagen soll es etwas wärmer werden, und die Sonne wird sich nach Angaben der Meteorologen auch wieder öfter zeigen. Das hieße, dass sich dann die Verhältnisse in den Bergen für Wanderer bessern. „Der in den vergangenen Tagen gefallene Schnee wird dann rasch schmelzen“, sagt der Oberstdorfer Alpinberater Moritz Zobel.
Nach seinen Worten muss man derzeit in den Bergen rund um Oberstdorf in höheren Lagen mit viel Schnee rechnen. Südseitig ist es oberhalb von 1900 Metern Höhe, nordseitig ab etwa 1600 Metern noch winterlich. Entsprechend sind die hoch gelegenen Hütten-Verbindungswege noch nicht begehbar. Auf der Zugspitze wurden gestern über fünf Meter Schnee gemessen. Das ist der höchste Wert für Ende Mai seit 16 Jahren. Auf dem Säntis in der Ostschweiz sind es immerhin noch 3,30 Meter.
Mindelheimer Hütte und Fiederepass-Hütte öffnen am Samstag
In den Allgäuer Alpen starten ab dem kommenden Wochenende auch die hoch gelegenen Alpenvereinshütten in die neue Saison. Als Erste öffnen am Samstag die Mindelheimer Hütte und die Fiederepass-Hütte. Weniger hoch gelegene Unterkünfte sind seit längerem geöffnet, etwa die Hütten in den Tannheimer Bergen, das Staufner Haus am Hochgrat oder die Schwarzenberghütte bei Bad Hindelang. Auch viele Alpen bewirten Wanderer.
„Heute und am Freitag wird es recht schön mit bis zu 20 Grad“, verspricht Diplom-Meteorologe Joachim Schug vom Schweizer Wetterdienstleister Meteogroup. Aber schon am Samstag sollen neue Regenschauer aufziehen. Zumindest der seit vergangener Woche in den Hochlagen gefallene Schnee wird somit rasch abschmelzen.
Für Juni erwartet der Wetter-Experte mehr Regen
Trotz des derzeit kalten Wetters fällt der Mai im Allgäu voraussichtlich etwas wärmer als gewöhnlich aus. Dennoch gab es laut Schug viel zu wenige Sonnenstunden und der Monat war deutlich zu nass. „Vermutlich macht der Sommer so weiter“, prognostiziert Schug. Er erwartet einen zu warmen Juni (im Verhältnis zum langjährigen Mittel), aber auch mehr Regen und weniger Sonnenstunden als üblich.
Da bleibt nur die Hoffnung, dass der Meteorologe danebenliegt. Weil alle Vorhersagen über fünf bis sieben Tage hinaus ohnehin unsicher sind.
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