Deutsches Online-Bezahlverfahren Paydirekt steht in den Startlöchern
Die Testphase für den deutschen Online-Bezahldienst Paydirekt beginnt laut "Handelsblatt" bereits ab Mitte August. Der beliebte US-Dienst Paypal bekommt bald Konkurrenz.
Das Online-Bezahlverfahren Paydirekt steht einem Zeitungsbericht zufolge in den Startlöchern. Die Hypovereinsbank wolle das System zusammen mit dem Online-Möbelladen D-Living ab Mitte August testen, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf ein Banken-Spitzentreffen. "Wir glauben, dass der Kunde durch dieses Zahlverfahren eine neue und gute Alternative zu den bestehenden Zahlungsarten bekommt", erklärte D-Living laut "Handelsblatt". Die Paydirekt GmbH und die Hypovereinsbank wollten sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu dem Bericht äußern.
Neben D-Living sollen der Zeitung zufolge weitere 18 Online-Shops Interesse an der Bezahlmethode haben. Auch weitere Banken sollen laut "Handelsblatt" Schritt für Schritt in der Pilotphase dazukommen. Paydirekt soll nach der nicht-öffentlichen Testphase ab dem 8. November für Privatkunden nutzbar sein.
Paydirekt soll sicherer als Paypal werden
Paydirekt ist ein gemeinsamer Versuch der privaten Banken, der genossenschaftlichen Institute und der Sparkassen, dem Bezahldienst Paypal Paroli zu bieten. Der US-Dienst hat in Deutschland nach Angaben des "Handelsblatts" rund 16 Millionen Kunden und ist ein sehr beliebter Zahlungsweg im Internet.
Im Gegensatz zu Paypal soll der Zahlungsablauf bei Paydirekt ohne Zwischenstation direkt zwischen der Bank und dem Händler abgewickelt werden. Das Kreditinstitut prüft, ob der Kunde zahlungsfähig ist, und schickt dem Händler eine Bestätigung. Händler können sich dadurch mehr Sicherheit versprechen.
Paydirekt ist als offenes System angelegt, dem die Banken beitreten können. Händler schließen dann künftig ihre Verträge nicht mit Paydirekt, sondern mit den einzelnen Kreditinstituten. Da viele Verbraucher in Deutschland Konten bei verschiedenen Banken haben, aber vermutlich nur eines für die Bezahlmethode freischalten lassen würden, könnte es zu einem Konkurrenzkampf unter den Geldhäusern kommen. afp
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