Institut stellt Lizenzprogramm für MP3 ein
MP3 war jahrelang das gängige Format für Musik auf PC und Handy. Mit dem Ablauf der MP3-Patente wurde das Lizenzprogramm von Technicor und dem Fraunhofer-Institut nun ganz beendet.
Lange war MP3 Standard. Doch durch die zahlreichen Angebote von Streaming-Diensten wie Spotify rückte das Format immer mehr in den Hintergrund. Und nicht nur das: Mit dem Ablauf der MP3-Patente wurde das Lizenzprogramm von Technicor und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen nun ganz beendet.
Die Geschichte des MP3-Formats
Die Innovation kam nicht aus dem kalifornischen Silicon Valley, sondern aus Mittelfranken: Vor gut 20 Jahren erhielt das Format für digitale Musik seinen Namen: "mp3" lautete die griffige Dateiendung für das Audiokompressionsverfahren mit der komplizierten technischen Bezeichnung ISO Standard IS 11172-3 "MPEG Audio Layer 3".
Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut IIS tüftelten seit Anfang der 90er Jahre daran, wie Musik in adäquater Tonqualität über Telefonleitungen übertragen werden könnte. Den Wissenschaftlern gelang es damals, Audiodateien so zu komprimieren, dass die digitale Musik deutlich weniger Speicherplatz als zuvor einnahm. Die Entwicklung ermöglichte den Siegeszug des iPod, verbannte in vielen Haushalten die Musikkassette oder CD aus den Regalen und krempelte die Musikindustrie komplett um.
Nachdem das insgesamt um die acht Entwickler umfassende Fraunhofer-Team den technischen Durchbruch geschafft hatte, war lange Zeit nicht klar, ob sich das Format auch wirklich am Markt durchsetzen wird. "Die Anfangszeiten waren sehr schwierig", sagt Popp. Die Pessimisten fragten, ob es je Geräte geben werde, die eine Musiksammlung im Mini-Format wiedergeben könnten.
1998 tauchten dann die ersten MP3-Player in den Läden auf. Allerdings erst als Apple-Chef Steve Jobs im Herbst 2001 den ersten iPod präsentierte, begann der richtige Siegeszug der mp3-Abspielgeräte. AZ, dpa
Lesen Sie auch:
Schluss mit dem Geplärre: Smartphone-Klang verbessern
Hörspiele und Mixtapes: Die Kompaktkassette lebt noch
Die Diskussion ist geschlossen.