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Bad Aibling
06.12.2016

Nach Urteil gegen Fahrdienstleiter: Wie Computerspiele süchtig machen

Zwölf Menschen starben beim Zugunglück von Bad Aibling. Der Fahrdienstleister hatte mit seinem Handy gespielt.
Foto: Mascha Brichta, dpa (Symbolbild)

Das Spiel "Dungeon Hunter 5" lenkte den Fahrdienstleiter vor dem Zugunglück von Bad Aibling ab. Suchtexperte Kai Müller erklärt, was diese Art von Spielen so gefährlich macht.

Zwölf Menschen starben beim Zugunglück von Bad Aibling, weil der Fahrdienstleiter das Spiel „Dungeon Hunter 5“ spielte und mehrere Signale im Stellwerk falsch bediente. Nun wurde er zu 3,5 Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Dr. Kai Müller von der Uniklinik Mainz ist Experte für Computerspielsucht. Im Interview erklärt er, warum er im Verhalten des Fahrdienstleiters Hinweise auf eine Sucht erkennt.

Herr Dr. Müller, haben Sie Mitleid mit dem Fahrdienstleiter?

Dr. Kai Müller: Es ist einfach sehr tragisch für alle Beteiligten. Er hatte das ja wohl nicht vorgehabt. Der Fahrdienstleiter hat sehr viel Leid über sich und andere gebracht. Das bedauere ich natürlich. Aber es war für mich keine Überraschung, dass so etwas mal passiert.

Wie meinen Sie das?

Müller: Computerspielsucht ist noch nicht als Krankheit anerkannt. Dabei fordern meine Kollegen und ich schon länger, dass es im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge auf die Agenda kommt. Computerspielsucht ist eine neue Art von Sucht.

War der Fahrdienstleiter denn computerspielsüchtig?

Müller: Das ist aus der Distanz natürlich schwierig zu beobachten. Im Urteil fiel der Begriff Spielleidenschaft. Ich würde schon schauen, ob es sich um problematisches Verhalten, wenn nicht gar um Sucht handelt. Ein Fachmann hat da noch nicht drauf geschaut, das gilt es zu klären. Aber es gibt Hinweise.

Welche Hinweise auf Computerspielsucht hat der Fahrdienstleiter gezeigt?

Müller: Gerade die verminderte Kontrolle, dass das Suchtverhalten in nicht-angemessenen Situationen ausgeübt wird – das ist immer ein gewisser Indikator dafür, dass das Verhalten problematisch ist, wenn nicht das eines Süchtigen. Auch die Tatsache, dass er sich nicht richtig konzentrieren konnte, als er seinen Fehler bemerkte, spricht dafür. Patienten berichten immer wieder, dass solch ein Suchtverhalten negative Einflüsse auf Konzentration und Aufmerksamkeitsleistung haben kann.

Kai Müller von der Uniklinik Mainz ist Experte für Computerspielsucht.
Foto: Uniklinik Mainz

Der Fahrdienstleiter spielte auf dem Handy das Online-Rollenspiel „Dungeon Hunter 5“. Was macht an diesem Spieltyp süchtig?

Müller: Da sind mehrere Faktoren. Zum einen ist es die Spielmechanik selbst. Man schlüpft in die Rolle eines fiktiven Charakters und kommt zu Beginn des Spiels schnell voran. Der Spieler hat viele Erfolgserlebnisse zu Beginn, kann die Figur schnell weiterentwickeln. Dann nimmt das Tempo allmählich ab, von Weiterentwicklung zu Weiterentwicklung. Der zweite Aspekt ist die Fantasy-Gestaltung. Das spricht realitätsflüchtende Tendenzen an und verstärkt das Gefühl, dass man in eine Parallelwelt abtaucht.

Und das macht dann süchtig?

Müller: Dadurch entsteht ein Bindungspotenzial, das bindet Ressourcen wie etwa die Spielzeit. Aber um wirklich süchtig zu werden, muss man als Spieler auch selbst Merkmale mitbringen. Das Spiel geht dann auf diese Merkmale und auf die dadurch entstehenden Bedürfnisse ein.

Woran kann ich an mir oder meinem Kollegen merken, dass es kritisch wird?

Müller: Wenn Sie sich gedanklich nur schwer vom Spiel lösen können, obwohl Sie es nicht mehr spielen, ist das ein Indikator. Bei einem Kollegen kann man es zum Beispiel daran merken, dass er plötzlich fahrig arbeitet, unzuverlässiger wird. Vielleicht erhöhen sich auch seine Fehlzeiten oder Krankheitstage.

Was tue ich, wenn ich das bei einem Kollegen bemerke?

Müller: Erst einmal sollte man das persönliche Gespräch suchen und herausfinden, ob das Problem tatsächlich vorliegt. Man sollte in sozialem Kontakt bleiben.

Das Interview führte Sebastian Kapp.

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