So heiß wird der Spiele-Sommer
Gamer aufgepasst: Die kommenden Monate versprechen aufregende Neuerscheinungen. Ein Überblick.
Dass das Gesicht dieses Spiele-Sommers ausgerechnet das des „Dunklen Ritters“ ist, hat sicher nichts mit dem Wetter zu tun. Denn während in weiten Teilen des Landes Badewetter herrscht, kämpft sich Batman abermals durch das regnerische Arkham City. Doch in Batman: Arkham Knight gibt es wieder so viel zu tun, dass man sich auch über den einen oder anderen wolkenverhangenen Nachmittag freuen kann.
Die kriminalitätsverseuchte Metropole ist auf die fünffache Größe angewachsen; statt des Jokers schreckt nun Superschurke Scarecrow die Bevölkerung. Praktischerweise kurvt Batman jetzt mit seinem Batmobil durch die Straßen. Das vielseitige Gefährt ist der heimliche Star des dritten und angeblich letzten Teils der Reihe. Angesichts des gelungenen Abschlusses ist zu hoffen, dass sich die Entwickler das noch einmal anders überlegen. Überzeugen können aber leider nur die Konsolen-Versionen. Die PC-Fassung war derart fehlerbehaftet, dass sie vorerst vom Markt genommen wurde.
Mehr Farbe ins Alltagsgrau bringt Splatoon – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn geschossen wird hier nicht mit scharfer Munition, sondern mit bunter Tinte. Ziel ist es, die Arena so weit wie möglich einzufärben. Dass das gegnerische Team das ebenfalls versucht, macht das Ganze spannend. Splatoon sorgt bereits nach zwei Minuten für gute Laune. Da trifft es sich gut, dass Nintendo für die nächsten Monate kostenlose Erweiterungen für das etwas kurze Vergnügen angekündigt hat.
Auch Yoshi’s Woolly World gibt sich farbenfroh, wenngleich das Wolldesign des Helden für die Jahreszeit etwas unpassend erscheint. Nintendo hat das Hüpf-Abenteuer des kleinen Drachen wieder so liebevoll gestrickt, dass sich nicht nur jüngere Spieler seinem Charme kaum entziehen können.
Kein Jahr ohne Formel-1-Rennzirkus, das gilt für die Games-Welt ebenso wie fürs echte Leben. Diesem kommt F1 2015 so nah wie nie – zum einen weil die Rennsimulation erstmals auf der neuen Konsolengeneration erscheint, zum anderen weil man sich mit RTL-Moderator Heiko Wasser prominente Unterstützung geholt hat. Im Gegensatz zur echten Formel 1 ist das Spiel dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten und Fahrhilfen für Anfänger wie für Profis geeignet.
Gefährte ganz anderer Art steuert man in Assassin’s Creed: Syndicate. Die Zeitreise geht diesmal ins Jahr 1868 und das London der industriellen Revolution. Wie in einer Art historischem „Grand Theft Auto“ jagt der Spieler mit Kutschen durch die Straßen und agiert als moderner Robin Hood in der Unterwelt. Spannend könnte auch die Neuerung werden, dass man von der Hauptfigur Jacob Frye zu dessen Schwester Evie wechseln kann. Die Version für PS4 und Xbox One erscheint Ende Oktober, PC-Spieler sollen etwas später zum Zuge kommen.
Wenn der Sommer allmählich zu Ende geht, bekommt man wieder Lust auf gepflegten Grusel. Den bietet Until Dawn, ein Horror-Game, das sich an Filmen wie „Scream“, „Saw“ und „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ orientiert. Acht Jugendliche, eine einsame Berghütte, kein Handyempfang und ein maskierter Killer – fertig ist der Teenie-Schocker. Der Spieler muss dafür sorgen, dass das Rätsel um mehrere grausame Morde gelöst wird und so viele Protagonisten wie möglich überleben. Gar nicht so einfach, denn Until Dawn hält, abhängig von den Entscheidungen des Spielers, unzählige Verläufe bereit.
Der Herbst ist traditionell die Zeit der Blockbuster. In Halo 5: Guardians zieht der „Master Chief“ erneut zur Rettung ferner Welten und Eroberung der Konsolenwelt in die Schlacht. Die neue Einzelspieler-Kampagne ist, so verspricht es Microsoft, ebenso spektakulär wie die Neuerungen beim Multiplayer. Neue Modi wie „Breakout“ sollen insbesondere die stetig wachsende eSport-Gemeinde ansprechen.
Mit Star Wars Battlefront steht starke Konkurrenz ins Haus. Die Reise führt zurück zur klassischen „Star Wars“-Trilogie. Zur Nachbildung des Millennium Falcon, der X-Wings und TIE-Fighter wurden die echten Filmmodelle in einem komplizierten Verfahren eingescannt – das Ergebnis kann eigentlich nur episch sein.
Den Höhepunkt des Games-Jahres dürfte aber Fallout 4 markieren. Die Endzeit-Saga führt den Spieler in ein noch riesigeres, noch detaillierteres Ödland, in dem man nicht nur für das eigene Überleben, sondern auch für das der Menschheit sorgen muss. Bezahlt wird wie gehabt mit Kronkorken, was einen Fan dazu veranlasste, dem Hersteller 2000 Flaschenverschlüsse als Bezahlung seiner Vorbestellung zu senden. In der Welt der Games sind die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit eben fließend.
Messe Von 5. bis 9. August findet wieder die „Gamescom“ in Köln statt.
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