Gundelfingen: Pony Chanell auf dem Viehmarkt gekauft

Von Peter von Neubeck

Mit dem „Hohen Tag“ und einem Umzug und Fest für die Kinder geht am morgigen Sonntag das große Historische Fest in Gundelfingen anlässlich der Belagerung vor 550 Jahren zu Ende. Trotz teilweise heftigen Regenfällen herrschte bereits am heutigen Samstagnachmittag reges Festtreiben in den Straßen und auf den Plätzen der Stadt. Bei Kupferschmied Wendlinger konnte man sich zugunsten der „Kartei der Not“, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, am Erbsenschlagen versuchen. (Karl Wendlinger: „Probiert’s ihr Leut’, so einfach ist das nicht!“). Nicht nur musikalisch, sondern besonders optisch beeindruckten die Spielleute von „Trollfaust“ aus Donauwörth auf der Bühne in der Bleiche. Die Lilienritter steckten manchen renitenten Touristen zur Gaudi seiner fotografierenden Freunde ins Verlies.

Viel applaudiert war der Auftritt der Spinnenfrau mit ihrer Luftakrobatik im Burggraben und auch das dortige Hexentheater mit Roxana fand begeisterte Zuschauer. Die Wagnertanzgilde aus Bad Windsheim trat samt Spielmanns- und Fanfarenzug vor dem Rathaus auf. Vor dem Feuer- und Schlangentanz im Graben und bevor, das Hochfeuerwerk angesagt war, machten die Gundelfinger Nachtwächter ihre Runde. Die sechsjährige Elisa freute sich zusammen mit Marie über ihr erstes Pony, das für sie beim Vieh- und Bauernmarkt gekauft wurde. Sein Name: Chanell.

Der morgige Sonntag beginnt für einige sehr früh, besonders für den TV-Spielmannszug, der vor dem Böllerschießen den Weckruf bläst. Nach dem ökumenischen Kinderfestgottesdienst im Pausenhof der Mittelschule bewegt sich am Nachmittag der historische Kinder-Festzug vom Bahnhof durch die Stadt und zum Maxgarten, wo Spiele, Musik und Bewirtung auf die Buben und Mädchen warten. Mit der Dinkelsbühler Knabenkapelle, Luftartistik, Hexenmakrobatik, Serenade und der Suite von Friedrich Deisenroth „Der Hohe Tag“, bei dem sehr eindrucksvoll ein „Pfeifertag“ im Westfalen des 17. Jahrhunderts beschrieben wird, soll das Historische Fest zu Ende gehen. Bilanz wird am kommenden Montag gezogen (die DZ wird berichten).