Zu viele Flüchtlinge in einer Straße?
Höchstädter Stadtrat distanziert sich von einem Antrag
Lange habe die Besitzerin nach Alternativen gesucht, sie habe aber immer wieder Absagen bekommen. „Deshalb ist dieser Antrag eher eine Notlösung. Ich kann verstehen, dass das Gebäude nicht leer stehen soll“, sagte Marcus Reichhardt, CSU-Stadtrat, am Montag bei der Sitzung im Höchstädter Gremium. Behandelt wurde ein Bauantrag zum Umbau von gewerblichen Verkaufs- und Lagerflächen in vier Wohneinheiten für die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern. Das Problem: Das Gebäude steht in der Herzogin-Anna-Straße. Die Straße, die in den vergangenen Jahren und Monaten aufwendig saniert wurde. Bürgermeister Stefan Lenz sagte deshalb: „Ich würde deshalb vorschlagen, dass wir uns von diesem Antrag distanzieren. Nicht, weil wir keine Flüchtlinge bei uns haben wollen. Im Gegenteil: Ich denke, unsere Stadt hat eine Vorreiterrolle in Sachen Betreuung von Asylbewerbern. Aber wir haben in der Herzogin-Anna-Straße schon 17 Flüchtlinge und wir befürchten eine gewisse Konzentration.“ Zudem gebe es für die Straße eine andere Idee. Lenz führte weiter aus, dass ihm zwar klar sei, dass Höchstädt nicht „die Shoppingmeile im Landkreis wird“, aber eine belebte Geschäftsstraße sei dennoch das Ziel.
Zweiter Bürgermeister Stephan Karg (CSU) hatte Befürchtungen, dass mit dieser Haltung Höchstädt in ein falsches Licht gerückt werden könnte und auch Hans Mesch (FW) betonte, dass dies ein heikles Thema sei. „Aber wir müssen uns wirklich nicht verstecken in Sachen Asylpolitik. Wir leisten vielfältige Unterstützung. Aber für die Herzogin-Anna-Straße haben wir einfach andere Pläne“, so Mesch. Günter Ballis (FDP) hatte eine ganz andere Meinung. Er sagte, dass es die Pflicht der Stadt sei, sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Außerdem hätten die Menschen, die bislang in Höchstädt untergebracht worden seien, sich völlig unauffällig verhalten. „Wir müssen uns diesen Leuten annehmen“, so Ballis. Unterstützt wurde der Stadtrat von seinen Gremiumskollegen Wolfgang Konle (SPD) und Jan Waschke (SPD). „Wir haben eine klare Vorbildfunktion“, sagte etwa Waschke.
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