War die große Razzia auf dem Reichertsweiler Hof übertrieben?
Rund 100 Einsatzkräfte durchsuchten bei der Razzia gestern den Ferkelbetrieb Straathof-Strehle im Kreis Donau-Ries. War das Großaufgebot übertrieben?
Ein solches Aufgebot an Einsatzkräften wie am Reichertsweiler Hof hat die Region selten gesehen. Angesichts der vielen uniformierten Polizisten konnte man glatt den Eindruck gewinnen, es handle sich um eine gefährliche Mission.
Tatsächlich aber schauten sich Veterinäre Tausende von Schweinen sowie deren Ställe an und Kripo sowie Zoll sichteten Geschäftsunterlagen. Ein fast schon martialischer Auftritt, der in keinem Verhältnis zum Grund der Aktion stand?
Razzia bei Straathof-Strehle zeigt: Behörden nehmen Tierschutz ernst
Mag schon sein, dass der Personalaufwand etwas übertrieben war. Andererseits war es ein Zeichen, dass die Behörden bei möglichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz alles aufbieten, um Klarheit zu schaffen. Hier spielt sicher der Druck der Öffentlichkeit eine Rolle.
Noch nie wurde so heiß darüber diskutiert, wo unsere Lebensmittel herkommen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Das ist wichtig, denn hier ist offensichtlich manches aus dem Ruder gelaufen – sicher auch vor dem Hintergrund, dass die Deutschen insgesamt möglichst wenig für ihr Essen ausgeben wollen.
Im Fall Straathof-Strehle bleibt abzuwarten, ob gravierende Verstöße vorliegen. Wenn ja, müssen Konsequenzen gezogen werden. Man darf gespannt sein, wie die Sache ausgeht.
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