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  3. Deutschland-Reise: Bei Osnabrück kommt man den Dinos so nahe wie sonst wohl nirgends

Deutschland-Reise
01.10.2017

Bei Osnabrück kommt man den Dinos so nahe wie sonst wohl nirgends

Früher lebten hier Dinosaurier. Rund um Osnabrück ist ein Abenteuerspielplatz entstanden.
Foto: Geopark Terravita

Saurierspuren, Fossilien unterm Hammer und ein zerknautschter Urzeit-Strand – die Höhenzüge rund um Osnabrück sind ein Abenteuerspielplatz der Erdgeschichte.

Wir kraxeln durch bewaldete, graue Felsgnubbel, 40 Meter hoch, zerfurcht und verklumpt – die Dörenther Klippen, Folgeschaden eines Urzeit-Auffahrunfalls: „Afrika rammte Europa vor etwa 40 Millionen Jahren, türmte im Süden die Alpen und hier Strände zur Knautschzone auf“, sagt Timo Kluttig. Nanu, Strände bei Osnabrück? „Ja, lange bevor’s Menschen gab, war dies Küste, ihr Sand wurde zu Sandstein gepresst – da, unter der grauen Felskruste rieselt er noch beigebraun hervor!“ Wir staunen, und Geologe Kluttig freut’s, weil er die erstarrte Erdgeschichte des Teutoburger Waldes kurz in Bewegung bringt – fast wie im Daumenkino. Der erste Aha-Moment auf den „Terra Trails“ – Entdecker-Radtouren, meist entlang versteinerter geologischer Phänomene. Aber ob das immer so überraschend und spannend ist wie am aufgetürmten Strand?

Trail Nr. 5 führt auf den 188 Meter hohen Piesberg, die höchste Erhebung bei Osnabrück. Vor dieser „Bergetappe“ müssen wir im Piesberger Gesellschaftshaus, einer ehemaligen Bergwerkskneipe, noch Rucksäcke abholen. Der Inhalt? „Später“, raunt Timo Kluttig geheimnisvoll und kündigt uns als Belohnung fürs Aufwärtsstrampeln zunächst das „offene Buch der Erdgeschichte“ an. Und verspricht nicht zu viel: Die Aussichtsplattform bietet den Blick in einen Mondkrater von Steinbruch mit gut 100 Meter tiefer Abbruchkante in Baumkuchen-Optik: sandfarbene, schwarze, braune Schichten übereinander. „Ablagerungen aus 300 Millionen Jahren“, erklärt der Geologe und zoomt uns mit anschaulichem Kurzvortrag durch XXL-Epochen voller Überflutungen, drin versunkener, zu Kohle gepresster Wälder, drübergerutschter Gletscher und Eiszeiten. Wäre Kluttig nicht dabei, wir Terra-Trailer könnten trotzdem eine gesprochene Erklärung inklusive spannender Geschichten bekommen – dank „Terra Vista“: Einfach eine am Aussichtspunkt angegebene Handy-Nummer anrufen, schon ertönt ein kleines Hörspiel.

Die Höhenzüge rund um Osnabrück sind ein Abenteuerspielplatz der Erdgeschichte.
Foto: Geopark Terravita

Fossilien „to go“ – man darf sie mitnehmen

Dann kommt der Hammer – und zwar zum Einsatz. Das Schlagwerkzeug, Handschuhe und Schutzbrille sowie Infos stecken in den Rucksäcken. Sachte hauen wir auf herumliegende Schieferton-Stücke. Schichtweise platzen sie auf, zeigen eingeschlossene Libellenflügel und Farnblätter. Fossilien „to go“ – man darf sie mitnehmen. Ein Riesenspaß vor allem für die Kinder unter den Hobby-Archäologen. Also ab ins Auto mit den Steinen. Wir wollen noch ein, zwei andere Terratrails ausprobieren und müssen diese erst ansteuern. Unterwegs, im Vorbeifahr-Panorama, erscheint der Teuto als liebliches Hügelketten-Ensemble mit akkuraten Fachwerkdörfern in Wald- und Wiesen-Patchwork – von Erdgeschichte keine Spur, oder? „Doch, reichlich“, sagt Timo Kluttig und hält sofort an – mitten im Örtchen Rulle, um uns gleich am Wegesrand die Augen zu öffnen.

Am Wegesrand lassen sich Spuren untersuchen.
Foto: Geopark Terravita

„Wer sieht den Unterschied zwischen diesem Acker und dem dort unten, 200 Meter weiter?“ Nun, der erste ist sandfarben, der zweite rotbraun. „Genau“, sagt der Geologe, „denn Nummer eins hat viel Kalkstein drin, Nummer zwei hingegen Tonerde. Hier hat sich vor Urzeiten Schlamm abgelagert, der ist dann in einer Epoche mit Tropenklima heiß geworden, sodass das im Schlamm enthaltene Eisen mit dem Sauerstoff der Luft oxidierte – auf Deutsch: verrostete. Daher diese Farbe und der Straßenname: ‚Am roten Hügel‘.“ Den Kalkstein vom Acker Nummer eins wiederum zeigt Kluttig um die Ecke in einem Mini-Steinbruch. „Hier konnte man ihn in Blöcken herausholen, gerade so, wie die Leute ihn zum Bauen brauchten. Deshalb stehen bis heute hier viele Wohnhäuser, Ställe und Scheunen aus Kalkstein.“

Auf Schuhgröße 67 schätzen wir die Abdrücke im steil aufragenden Fels

Weiter geht’s ins nördlich von Osnabrück gelegene Wiehengebirge, über das Spötter schon mal sagen, es heiße so, weil’s nur so aussähe „wie ’n Gebirge“. Von wegen - plötzlich lugt ein täuschend echter Dino aus Baumwipfeln bei Barkhausen. Der Wegweiser zu Saurierspuren: Auf mindestens Schuhgröße 67 schätzen wir die Abdrücke im steil aufragenden Fels. Konnten die Echsen Wände hochlaufen? „Wohl nicht“, lacht Timo Kluttig, „genau hier im Wiehengebirge bekam die Erdkruste eine Falte, ihre Schichten wurden bei der Kontinente-Kollision hochgeklappt.“ Der Geologe zeigt, dass wir bei den Saurierspuren mittendrin stehen in dieser Falte. Zu beiden Seiten driftet das Gestein weg, liegt schräg in der Landschaft, als habe ein Riese irgendwo darunter seinen Dosenöffner angesetzt.

Mit dem Fahrrad kann die Gegend am einfachsten erkundet werden.
Foto: Geopark Terravita

Aber wo ist eigentlich das Urmeer geblieben, an dem hier einst die Strände lagen? Versickert? Abgeflossen? „Nein, immer noch da – 800 Meter unter uns“, sagt Wilhelm Grönemeyer im nahen Bad Essen. Der Cousin von Rocksänger Herbert sprudelt wie die Solequelle des Kurortes. Er hat sie gepachtet und daraus eine pfiffige Geschäftsidee mit Erdgeschichts-Touch gezaubert: Urmeer-Salz. Also Jahrmillionen alt. Also unverfälscht rein, ohne dass da jemals auch nur ein Tropfen Grundwasser reingelaufen ist. Das hat Wilhelm Grönemeyer sich per Gutachten bestätigen lassen. Demnach hat eine gesättigte Wasser-Salzlösung maximal 27 Prozent Salzgehalt. Bad Essens Solequelle aber bringt es auf 31,8 Prozent. Besonders hoher Salzgehalt, besonders intensiver Geschmack – das muss sich doch vermarkten lassen, dachte Wilhelm Grönemeyer. Als gelernter Betriebswirt versteht er was vom Geschäft, als langjähriger Werbekunstmaler für japanische Katzenfutterdosen und Kandinsky-Kopierer für Ikea-Bilder hat er genügend Kreativität. Und mixt die Urmeer-Sole mit Whisky, Limette oder Rum zu flüssigem Urmeer-Salz – einer hoch konzentrierten, pfiffigen Würze aus Sprayflaschen. Der Clou: das aufgesprühte Salz schmeckt nicht nur pikant anders, sondern entzieht Gemüse und Fleisch auch weniger Feuchtigkeit als die Würze aus dem Streuer.

Vor allem für Kinder ist der Geopark interessant.
Foto: Geopark Terravita
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