Armut: Mut und Mahlzeit

VonRebekka Jakob

In der Wärmestube am Pfarrhofplatz in Günzburg bekommen Besucher nicht nur ein warmes Essen. Besonders dank der ehrenamtlichen Helfer erhalten sie dort noch viel mehr

Morgens um neun Uhr stehen die ersten Menschen vor der Türe am Pfarrhofplatz 8 in Günzburg. Sie wollen eine Tasse Kaffee und ein Frühstück. Doch das kleine Haus gegenüber der Kirche St. Martin ist keine Gaststätte. Es ist die Wärmestube, die seit zehn Jahren dort vom Katholischen Verband für Soziale Dienste betrieben wird. Deswegen gibt es neben Kaffee und einem Frühstück auch noch viel mehr für die Menschen, die auf die Klingel drücken.

Zehn Jahre ist es her, dass die Einrichtung aus ihrem achtjährigen Keller-Dasein in der Zankerstraße in das eigene Gebäude gezogen ist. Bei der Feier zum Jubiläum vor Kurzem weckte Diakon Carlo Hackel Erinnerungen an die Bedenken, die gegen die Einrichtung bestanden: „Um Gottes Willen, was ziehen wir damit für Leute hier an?“, war die Befürchtung. Dabei war den Initiatoren damals schon klar: Es sind genug Menschen die im Landkreis Günzburg leben und diese Form der Unterstützung brauchen. Und nur die wenigsten Besucher sind „Durchreisende“, Menschen ohne festen Wohnsitz, getrieben durch die eigene Armut.

Günzburg Rebekka Jakob