Nukleares Säbelrasseln in der Lehmgrube
Plus Pershing und Protest – Erinnerungen an den Kalten Krieg in der Region
Auf der Zufahrtsstraße zur Raketenstellung in der Lehmgrube bei Ritzisried fährt ein Polizeiwagen vor. Sechs Mitglieder einer Fastengruppe aus Senden haben sich an diesem regnerischen Nachmittag mit einer Kette zusammengeschlossen, um dem nahenden amerikanischen Militärfahrzeug den Weg zu versperren. Die Illertisser Polizeibeamten steigen aus, entfernen die Blockierer von der Straße, zunächst eher nachsichtig, dann doch recht unsanft. So geschehen Anfang April 1985.
Der Vorfall ist eine seltene Momentaufnahme, in der die Raketenstellung in das Blickfeld der Öffentlichkeit geriet. Vor gut 30 Jahren wurden im Zuge des Nachrüstungsbeschlusses auch im dichten Wald nahe Ritzisried Pershing-II-Raketen stationiert. Ein Kapitel Kalter-Kriegs-Geschichte, das langsam in Vergessenheit gerät. Für die junge Generation lassen Schlagworte wie „Gleichgewicht des Schreckens“, „Overkill-Kapazität“ und „Enthauptungsschlag“ höchstens noch erahnen, wie nah die Welt während der über vier Jahrzehnte dauernden Ost-West-Konfrontation immer wieder an den atomaren Abgrund heranrückte.
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