Stürmischer Jubel für Chorgemeinschaft
Kettershauser Sänger locken das Publikum ins Theater am Espach
Von claudia Bader
Babenhausen Wolfgang Amadeus Mozart hätte bestimmt seine helle Freude gehabt an der munter-beschwingten Weise, in der die Chorgemeinschaft Kettershausen-Bebenhausen seine „kleine Nachtmusik“ zum Klingen brachte. Die zu Lebzeiten des Komponisten nicht aufgeführte Serenade bildete einen von vielen Höhepunkten der „lustigen musikalischen Zeitreise“, die an den Kulturtagen stattfand. Unter Leitung von Maria Keßler-Rothdach ließen die Sängerinnen und Sänger ein Stück Musikgeschichte lebendig werden.
Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn waren alle 248 Plätze im Theater am Espach besetzt. Manch einer musste enttäuscht den Heimweg antreten. Er versäumte einen Auftritt voller Schwung. Dr. Markus Koneberg ließ zwischendurch mit interessanten Informationen zur jeweiligen Zeit und amüsanten Anekdoten ein Stück Geschichte aufleben.
Sechs Sänger in Mönchskutten ließen zum Auftakt das Mittelalter Einzug halten. Die Chorgemeinschaft widmete sich dieser Epoche stilgetreu mit der Weise „An maienhellen Tagen“ sowie einem Trinklied aus dem 14. Jahrhundert. Auch Mozarts „Zauberflöte“ erhielt durch geschickte Arrangements neuen Glanz, zum Beispiel die wunderschöne Melodie „Das klinget so herrlich“ und der „Vogelfänger“ in buntem Federkleid.
Und schon durften sich die Besucher gemütlich zurücklehnen und sowohl akustisch als auch optisch in Wiener Walzerseligkeit schwelgen.
Am laufenden Band wartete die Chorgemeinschaft Ketteshausen-Bebenhausen mit Überraschungen auf und machte deutlich, wie facettenreich und kurzweilig chorische Literatur – egal aus welcher Epoche – arrangiert werden kann. Zum Beispiel Evergreens der in den 30er-Jahren erfolgreichen Comedian Harmonists. Die bunt und einfallsreich gestalteten Vorträge „Mein kleiner grüner Kaktus“ – der in diesem Fall zum Traktor wurde –, „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Wochenend und Sonnenschein“ gerieten ganz nach dem Geschmack des Publikums. Dieses ließ sich bei einem Ausflug vom Lebensgefühl der 60er-Jahre anstecken: Es grüßten „Marina“, „Zwei kleine Italiener“ und Paul Ankas „Diana“ von der Bühne.
Stürmisch bejubelten die Zuhörer auch eine Formation der schwedischen Popgruppe ABBA. Natürlich hatten die flexible Sängerschar und ihre motivierte Dirigentin auch aktuelle Songs im Repertoire. Bei Ohrwürmern wie „An jenem Tag“ und „Always look on the bright side of life“ wippten Fußspitzen der Besucher im Rhythmus. Viele summten oder sangen mit.
Und als die Sängerschar zum Abschluss eine vergnügte „Party, party“ steigen ließ, schwappte die Stimmung voll auf das Publikum über. Der begeisterte Applaus galt auch Michael Jahn, der als versierter Begleiter am Klavier stets präsent war sowie Beate Angerer auf der Violine und Daniel Schiefele am Schlagzeug.
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