Nach der Flucht repariert er nun Busse
Für Muhsil Ali bedeutet die Ausbildung bei der Firma Brandner eine neue Perspektive.
Für ihn ist Muhsil – er wird von allen mit seinem Familiennamen Ali angesprochen – ein „ehrlicher, oft überfleißiger, aber lieber Kerl, der jedoch noch gesteuert werden muss“. Diese Aufgabe wird sein Betreuer „guten Mutes“ in nächster Zeit übernehmen, denn er ist von dessen Willen und Können überzeugt. Glassl: „Ich habe für ihn schon eine Art Vaterstelle übernommen.“ Im Vordergrund steht dabei in erster Linie die Verbesserung der Deutschkenntnisse, die neben den Kursen im Förderungswerk St. Nikolaus in Dürrlauingen und beim Krumbacher Betreuungskreis „am besten bei seiner täglichen Arbeit und im Umgang mit seinen Werkstattkollegen“ erfolgt, so die Meinung der Agentur für Arbeit. Ab Herbst soll außerdem die Berufsschule ihren Teil dazu beitragen.
Josef Brandner bezeichnet seine Firma in erster Linie als „Dienstleistungsunternehmen“, das sich in einer Zeit des Fachkräftemangels für neue Wege aufgeschlossen zeigen wolle. Viele Monate habe er erst jüngst vergeblich einen Automechaniker gesucht. Bei Ali sei er überzeugt, dass er es zum Fachmann bringe und vertraue ihn deshalb seiner Bus-Reparaturwerkstatt an. Roland Ast, Leiter des BBS-Bereichs Auftragsdurchführung, gab zu, dass es mancher Gespräche bedurft habe, um die Fragen „Trauen wir uns das zu?“ und „Funktioniert es dann auch?“ innerhalb der Geschäftsleitung und der Werkstattkollegen zu beantworten. Ihr Ja sei ausschlaggebend gewesen mit dem Fazit: „Wir reagieren nicht nur, lieber agieren wir, um ausreichend Fachkräfte heranzubilden.“ Recht gab ihm Andreas Vaerst, der gleichfalls von einem „leer gefegten Arbeitsmarkt“ ausging; eine Situation, die nur durch motivierte Flüchtlinge behoben oder zumindest verbessert werden könne. Neben dem Grundproblem Sprache sah er aber auch die Notwendigkeit, entsprechend Firmen zu finden, die zur Integration solcher Flüchtlinge bereit sind. Seit Herbst 2015 betreue die Arbeitsagentur Donauwörth in den Bereichen der Ämter Günzburg, Illertissen, Neu-Ulm, Dillingen und Nördlingen über 100 Asylbewerber, wobei die „gute Bleibeperspektive“ Voraussetzung sei.
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