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Theater Augsburg
25.04.2017

Einer, der nicht aus seiner Haut kann

Die Tragödie des Kaspar Hauser in einer neuen eindringlichen Oper von Hans Thomalla

In die Bilanz der scheidenden Augsburger Intendantin Juliane Votteler fließt zwingend ihr Einsatz für das zeitgenössische Musiktheater ein – gegen alle Massengunst, gegen alle organisatorischen und logistischen Probleme jetzt auch in der Sanierungszeit des Augsburger Theaters. Nach Werken von unter anderem Bernhard Lang („I hate Mozart“) und Luigi Nono („Intolleranza“) kam nun in der Augsburger Ausweichspielstätte Textilmuseum eine Neubeleuchtung der „Kaspar Hauser“-Historie durch den Komponisten Hans Thomalla (*1975) heraus, die ambitionierter und ästhetisch dichter kaum hätte ausfallen können unter den gegenwärtigen Gegebenheiten und im langen Entree-Schlauch des Museums.

Das Werk an sich schon frappiert. Der Blick in Partitur und Libretto des Ernst-von-Siemens-Preisträgers Thomalla, der sich für seine eineinhalbstündige Oper eng an Überlieferung und Dokumentation der nach wie vor beklemmenden und unerklärlichen Kaspar-Hauser-Findelkind-Geschichte hält, erst recht dann das Hören und Sehen des Dreiakters offenbaren, wie gelungen in seiner künstlerischen Überhöhung dieses vom Theater Freiburg übernommene Projekt ist (Uraufführung 2016). Thomalla, Kompositionsprofessor in Chicago, schrieb eine Partitur, die nicht illustriert im Sinne herkömmlicher Lautmalerei, sondern – stärker ergreifend – im Sinne abstrakter Begriffe, die sich um die Hauser-Tragik winden: biografische Leere, eingeschränkte Ausdrucksfähigkeit, Erstarrung, situationsbedingter Fatalismus.

So gilt: Thomallas Komposition tönt in der Grundanlage als (elektronisch verstärktes) Kontinuum von vibratoschwankenden und mikrotonal schwebenden Liege- und Haltetönen, die suggestiv eine Atmosphäre des Mysteriösen, des Unheils, des suchend Reflektierenden erzeugt. Herkunft, Geschichte und (dürftige) Sozialisation des 1828 in Nürnberg aufgefundenen, 1833 in Ansbach sterbenden Burschen sind bis heute ein Rätsel – und Thomallas Oper wahrt dieses Rätsel auch klingend: Die Leere, das Nichts, keine Stimme, keine Antwort sind Schlüsselbegriffe, die metaphorisch übertragen ertönen. Die Partitur enthält Spielanweisungen zuhauf, darunter vor allem in der ersten Hälfte immer wieder die Forderung „ohne (Zeit-)Maß“. Der Dirigent muss wahrlich auf dem Posten sein (was Lancelot Fuhry, sogar mit Rücken zu den Sängern, beispielhaft gelingt), und nicht nur die Harfenistin der engagiert spielenden Augsburger Philharmoniker hat aufgrund der Anforderungen fast eine Sonderzulage verdient. Insgesamt verströmt der halbszenische, halbkonzertante Abend (Einrichtung: Frank Hilbrich, Kostüme: Gabriele Rupprecht) etwas Unbedingtes.

In der Titelrolle, im Zentrum agiert Xavier Sabata überragend und in auswendiger Kenntnis seiner Partie. In extremen Intervall- und Artikulationssprüngen verkörpert er ergreifend den mehr als verhaltensgestörten, teils extrovertierten, teils völlig überforderten Hauser, der aus seiner Haut will, aber nicht aus seiner Haut kann – was wiederum dem Publikum unter die Haut geht. Er ist ein Objekt des Mitleids, der Hilfsbereitschaft, der Forschung, schließlich der Aggressionsabfuhr. Besonders hervorzuheben sind in dieser Produktion zudem: Samantha Gaul, Christopher Busietta, Mathias Schulz in fränkischer Dreifachrolle, dazu Sally du Randt als Caroline Kannewurf sowie Giulio Alvis Caselli als ernsthafter Bürgermeister bzw. Gerichtsassessor.

26., 28. April, 7., 9., 10. Mai im Textilmuseum

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