„Ludwig 2“ in Kempten: Drama in Breitwand
Bei der Premiere in der Big Box in Kempten wurde die Neuinszenierung des 2005 im Füssener Festspielhaus uraufgeführten Musicals stürmisch gefeiert.
Kempten Totgesagte leben länger: König Ludwig II. ist zurück im Allgäu. Bei der Premiere in der Big Box in Kempten wurde die Neuinszenierung des 2005 im Füssener Festspielhaus uraufgeführten Musicals stürmisch gefeiert.
Der Märchenkönig leidet diesmal im Breitwandformat und bis zum 28. August noch 42 Mal. Rund 40 Meter breit ist die Big-Box-Bühne. Weit und hoch und mit wenigen Requisiten ausgestattet sind die Räume, die Bühnenbildner Gerd Friedrich mittels großer verschiebbarer Wände entstehen lässt. Licht und Kostüme sorgen für Farbtupfer.
Rolf Rettberg hat seinen Text umgearbeitet und mit Szenen bereichert, in denen etwa der erwachsene König auf den jungen Prinzen trifft, der ihn an seine jugendlichen Ideale erinnert. Und diese spitzen die tragische Geschichte um den einsamen König zu, der den Frieden und die Kunst suchte, dabei aber hintergangen, entmündigt und ermordet wurde.
Gerhard Weber (Intendant am Theater Trier) ist eine stringente Inszenierung gelungen, auch dank eines exquisit besetzten Ensembles (brillant: Matthias Stockinger, 28, in der Hauptrolle). Und da ist ja auch noch die gleichsam deftige wie schwelgerische Musik von Konstantin Wecker, Christopher Franke und Nic Raine. Fazit: Dieses „Ludwig 2“-Musical kann es durchaus mit Evita & Co. aufnehmen. (mdu)
Karten-Telefon: 01805/132132.
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