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Interview
16.12.2018

Ralph Fiennes: „Ich bin Engländer – und Europäer“

Beim Europäischen Filmpreis ausgezeichnet: Ralph Fiennes.
Foto: Cristina Quicler, afp

Der britische Schauspieler hat in Sevilla die Auszeichnung für seinen „Beitrag zum Weltkino“ erhalten. Er schätzt diesen Preis aus besonderem Grund.

Mr. Fiennes, kürzlich hielten Sie eine kleine Rede, in der Sie dringlich davor warnten, in Zeiten wie diesen nicht zu vergessen, was Filme bewegen können. Kann Kino die Welt retten?

Ralph Fiennes: Wer weiß, vielleicht kann es das? Diese Rede war sehr spontan: Man bat mich um ein paar Sätze, bevor das Buffet eröffnet wurde – und ich sprach einfach über etwas, was mich derzeit umtreibt. Ich glaube, dass Filme ein hervorragendes Mittel der Kommunikation sind, denn sie erreichen im Idealfall ein großes Publikum und sind in der Lage, wichtige Botschaften im großen Stil zu vermitteln. Nicht umsonst wurde das Kino immer wieder für Propaganda-Zwecke vereinnahmt. Was wir im Moment politisch erleben, ist in meinen Augen eine Krise der Demokratie, überall kommen mächtige autoritäre und nationalistische Regierungen an die Macht. Deswegen ist es wichtiger denn je, dass wir Filmemacher in und mit unseren Arbeiten das Humanitäre stärken. Mag sein, dass mir da nicht jeder zustimmt, doch ich spüre das geradezu leidenschaftlich als meine Pflicht.

Was bedeuten Ihnen Ehrungen wie der Europäische Filmpreis?

Fiennes: Es ist immer schmeichelhaft, einen Preis zu bekommen, allerdings darf man auch der eigenen Eitelkeit nicht zu viel Raum geben. Außerdem sind solche Auszeichnungen ja immer etwas, das sich auf vergangene Arbeiten bezieht. Das ist nett, aber ich als Künstler bin eher hungrig nach mehr Arbeit, als dass ich ein Fan der Retrospektive wäre. Und ich bin nicht unbedingt davon überzeugt, dass man durch den Gewinn eines Preises mehr Jobs bekommt. Deswegen nehme ich solche Ehrungen dankbar an, richte meinen Blick anschließend aber auch sofort wieder in die Zukunft. Wobei ich nicht leugnen kann, dass gerade dieser europäische Preis schon etwas Besonderes ist.

Warum?

„Wir sollten Teil der europäischen Stimme sein“

Fiennes: Ganz einfach, weil ich fürchte, dass dieses Gebilde, das wir Europa nennen, ein sehr wichtiges ist. Und ausgerechnet meine Heimat steckt bekanntlich und beschämenderweise in einer großen Identitätskrise, was das Verhältnis zu Europa angeht. Ich bin Engländer, aber fühle einen starken Bezug zu einer gewissen europäischen Mentalität und Kultur. Selbstverständlich bin ich kein Wirtschaftsexperte, und ich kann nichts sagen zu den Fehlern, die das europäische System sicherlich auch hat. Aber insgesamt bin ich doch sicher, dass der dahinter stehende Zusammenhalt, der gemeinsame Kampf für eine transparente, liberale Demokratie immer etwas Gutes war. Gerade jetzt ist es wichtig, sich intensiv darüber auszutauschen, was Europa heute noch bedeutet, und dass England nun nicht mehr mit am Tisch sitzen wird, um darüber zu diskutieren, macht mich traurig. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir eigentlich Teil der europäischen Stimme sein sollten. Und von daher ist mir auch dieser Europäische Filmpreis so viel wert. Denn er zeigt, was ich fühle: dass ich Europäer bin!

Ihr neuer Film „The White Crow“, den Sie auch als Regisseur verantwortet haben, erzählt nicht nur von Ballett-Legende Rudolf Nurejew, sondern auch vom Kalten Krieg. Sehen Sie da Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen?

Fiennes: Die Frage ist natürlich nicht uninteressant, aber doch auch nicht so ohne Weiteres zu beantworten. Ich sehe natürlich große Spannungen zwischen Russland und meiner Heimat, auch zwischen Russland und der EU. Das ist nicht das Gleiche wie damals, allerdings auch nicht unerheblich, denn in Russland herrscht auch heute noch ein starker Sinn für nationale Identität. Und genau wie früher ist es wieder ein großes Thema, was kulturell akzeptiert wird – und wie sich in diesem Kontext die Freiheit des Individuums zur Ideologie des Staates verhält. Als „The White Crow“ Premiere beim London Film Festival feierte, war es mir deswegen ein Anliegen, meinen Kollegen Kirill Serebrennikow zu erwähnen, der in Russland unter Hausarrest steht. Die Vorwürfe, denen er sich konfrontiert sieht, erscheinen mir sehr undurchsichtig, und er ist jetzt schon ziemlich lange kein freier Mann mehr, ohne dass ihm bislang der Prozess gemacht worden wäre. Und da er ja selbst ein Ballett-Stück über Nurejew inszenierte, das zunächst abgesagt worden war, aber dann doch noch aufgeführt werden durfte, gab es sogar einen Bezug zu meinem Film.

„Es ist hilfreich für meinen Film, wenn ich eine Rolle übernehme“

Sie selbst haben bei „The White Crow“ nicht nur Regie geführt, sondern spielen auch eine Nebenrolle als Ballett-Lehrer. Zeigt sich da eine gewisse Kontrollsucht?

Fiennes: Würde ich nicht sagen. In meinen ersten beiden Regiearbeiten habe ich jeweils auch die Hauptrolle gespielt und das als großen Stress empfunden. Deswegen wollte ich dieses Mal eigentlich gar nicht vor der Kamera stehen. Als es dann allerdings darum ging, das Geld für „The White Crow“ aufzutreiben, wurde mir von meinen Produzenten klar gemacht, dass es schon sehr hilfreich wäre, ich würde auch eine Rolle übernehmen. Einfach, weil der Großteil meines Ensembles aus russischen Schauspielern bestand, die in den meisten Ländern nicht unbedingt als zugkräftige Namen gelten dürften.

2019 ist es 25 Jahre her, dass „Schindlers Liste“ in die Kinos kam. Welche Bedeutung hat der Film für Sie?

Fiennes: Eine riesige, die sich kaum in Worte fassen lässt. Was natürlich zum einen an dem Film selbst und seinem Thema liegt, aber zum anderen eben auch an Steven Spielberg und der Leidenschaft, mit der er dieses Projekt umsetzte. Es war ganz deutlich für alle Beteiligten zu spüren, dass dies für ihn kein Film wie jeder andere war, sondern einer, den er einfach drehen musste. Davon abgesehen stellte „Schindlers Liste“ für mich natürlich einen beruflichen Wendepunkt dar. Das war einer meiner ersten Filme überhaupt, und gleich dafür für den Oscar nominiert zu werden, war bemerkenswert. Wenn man als junger Schauspieler in einem Film mitwirkt, der so viel Beachtung findet, steht man plötzlich auch selbst im Rampenlicht und im Mittelpunkt des Interesses – und das ist natürlich eine fantastische Erfahrung. Ich habe die Zeit damals sehr genossen.

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