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  3. Bert Brecht und Helene Weigel: Zwei, die zueinander gehören

Bert Brecht und Helene Weigel
28.11.2017

Zwei, die zueinander gehören

Rudolf Schlichters Porträt des Dramatikers Bert Brecht aus dem Lenbachhaus (um 1926) sowie Schlichters Porträt der Schauspielerin Helene Weigel (1928). 1929 heiratete das Paar.
Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus München/Courtesy Grisebach

Ein großartiges Porträt von Brechts (Theater-)Partnerin Helene Weigel wird versteigert. Es stammt von Rudolf Schlichter, der auch Brecht selbst ikonenhaft malte.

Auktionshäuser neigen ganz gerne dazu, die Bedeutung von zu versteigernden Objekten ein wenig hochzuschreiben. Wenn aber jetzt das Berliner Auktionshaus Grisebach ein Gemälde von Rudolf Schlichter als „Chef d’Œuvre“, als ein „Museumsbild“, als eine „exemplarische Ikone des 20. Jahrhunderts“ einordnet, dann liegt es ziemlich nahe an der Wirklichkeit.

Eine Ikone zum Themenkreis Brecht, Berlin und Neue Sachlichkeit

Das Gemälde zeigt die Schauspielerin und Bert-Brecht-Geliebte Helene Weigel im Jahr 1928. Zuvor, um 1926, entstand Rudolf Schlichters weltberühmtes offensives Porträt von Bert Brecht mit Zigarre und in Lederjacke – auf jeden Fall eine Ikone zum Themenkreis Brecht, Berlin und Neue Sachlichkeit. Wann immer der Dramatiker in seinen Berliner Jahren, bei seiner Entwicklung des epischen Theaters, abzubilden ist, wird auf Rudolf Schlichters Halbfigur-Gemälde zurückgegriffen. Es gehört zur Sammlung des Münchner Lenbachhauses.

Und nun ist also gewissermaßen das im Prinzip bekannte, aber seit 1928 nicht gezeigte Pendant dazu aufgetaucht: Helene Weigel, die Schauspielerin, in der Rolle der Kantinenbesitzerin Leokadja Begbick aus Brecht/Hauptmanns Lustspiel „Mann ist Mann“. Das ist daran zu erkennen, dass im Hintergrund des Gemäldes im Format 84 mal 60 Zentimeter ein Wegweiser in Richtung Kilkoa zeigt. Der Untertitel von „Mann ist Mann“ lautet: „Die Verwandlung des Packers Galy Gay in den Militärbaracken von Kilkoa im Jahre neunzehnhundertfünfundzwanzig“. Wie Schlichters Brecht-Porträt zeigt auch das Weigel-Porträt einen markanten, entschiedenen Zug. Dass Physiognomie und Hände Tatkraft und Willen ausstrahlen, kann nicht übersehen werden. Man sollte beide Bilder künftig nebeneinander betrachten können.

Erster Besitzer: der populäre Schauspieler Alexander Granach

Die Weigel und Brecht lernten sich 1923 kennen; 1924 kam ihr gemeinsamer Sohn Stefan auf die Welt. Doch erst 1929 ließ sich Bert Brecht von seiner ersten Frau Marianne Zoff scheiden – um im selben Jahr Helene Weigel zu heiraten. Das zweite gemeinsame Kind, Barbara, kam 1930 zur Welt. Fast überflüssig, daran zu erinnern, welch’ große Rolle Helene Weigel in der Kunst ihres Mannes über die Exil-Zeit hinweg einnahm („Die Mutter“, „Die Gewehre der Frau Carrar“, „Mutter Courage“) – und später dann als Intendantin des Berliner Ensembles.

Aber auch die Provenienz von Rudolf Schlichters Helene-Weigel-Bildnis ist außerordentlich. Es gehörte einst dem österreichisch-amerikanischen Schauspieler Alexander Granach, der Brecht sowie Weigel im Berlin der 1920er-Jahre kennenlernte und bei der Uraufführung von Ernst Tollers „Hoppla, wir leben!“ (1927) an der Piscator-Bühne mitwirkte.

Mitwirkung in „Nosferatu“und „Ninotschka“

Nicht zuletzt durch den Film gehörte Granach zu den populären Schauspielern seiner Zeit: Schon 1921 spielte er in Murnaus „Nosferatu“ mit, und nach seiner Emigration in die USA trat er unter anderem mit Greta Garbo in Ernst Lubitschs „Ninotschka“ auf. Davor lag eine lebensgefährliche Episode in Russland, wo Granach im Zuge der stalinistischen „Säuberungen“ verhaftet wurde. Kein geringerer als Lion Feuchtwanger setzte sich erfolgreich für Alexander Granachs Ausreise in die Schweiz ein. Zur Geschichte des Helene-Weigel-Porträts gehört also auch, dass alle daran (un)mittelbar Beteiligten im nationalsozialistischen Deutschland verfolgt wurden und emigrieren mussten: Brecht, Weigel, Rudolf Schlichter und eben der erste Eigentümer Granach.

Schätzwert: nur 200.000 bis 300.000 Euro

Dieser starb 1945 in New York, als sich das Bild in treuhänderischem Privatbesitz befand. Auf der Liste von „Lost Art“ ist das Werk mit der Bemerkung „gütliche Einigung“ verzeichnet; es kommt also geprüft und abgesichert unter den Hammer. Das Auktionshaus Grisebach taxiert es auf einen Wert von nur 200.000 bis 300.000 Euro. Aufruf am Donnerstag ab 17 Uhr. Ob sich jemand für das Lenbachhaus engagieren wird?

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