Baum verzaubert Generationen
Stiftung Pro Bono Seniore lässt für Jung und Alt im Augustinum spielen
Dießen Der Traumzauberbaum hat sie alle verzaubert: Das Stiftstheater im Dießener Augustinum war am Sonntagnachmittag voll besetzt. Viele Besucher mussten draußen bleiben, weil selbst der Platz zum Stehen zu knapp wurde: Die Dießener Stiftung Pro Bono Seniore veranstaltete ihr erstes Mehrgenerationenfest zusammen mit dem SOS-Kinderdorf und mit dem Wohnstift. Das Tanztheater vom Baum, in dessen Blättern viele Wünsche versteckt sind, inszeniert von den jungen Musikanten und Schauspielern aus dem Dießener Kinderdorf, wurde begeistert gefeiert.
Ein knallroter Teppich vor dem Augustinum wies den Weg zum Traumzauberbaum. Über 350 Besuchern sind darüber geschritten, gerannt, gehüpft. Allein an der Art des Gehens war es klar: Hier treffen sich unterschiedliche Altersklassen. Mit ihrem ersten Mehrgenerationenfest hat Pro Bono Seniore Freude bereitet. Sie schwärmten von den märchenhaften Kostümen, den lustigen Liedern und der Musik zwischen sanften, träumerischen Tönen und flottem Rock ‘n’ Roll. Bejubelt wurde der Hauptdarsteller, der zehnjährige Dominic Preis, der in seiner frechen Rolle als Waldwuffel redegewandt, pfiffig, unkompliziert über die Bühne wirbelte. Solosängerin Lucia Hobelsberger war der Star zwischen der Band um den Musiklehrer, Musiktherapeuten und Freizeitpädagogen des Kinderdorfes, Roger Kretschmann, der das Musical zusammen mit seiner Frau Susanne inszenierte, arrangierte und die Regie führte. Der Mehrgenerationen-Gedanke wurde auch durch den Chor Mosaix aus Rott lebendig, der das Kindertheater mit gestaltete.
Stiftungsgründer Florian Enzensberger war begeistert: „Einen besseren Start hätten wir uns nicht wünschen können.“ Übrigens kommunizierte Enzensberger das Mehrgenerationenkonzept zu Beginn gleich ganz augenfällig, indem er die Anmoderation mit seinem zehnjährigen Sohn Konstantin teilte. „So etwas hat es noch nie gegeben“, sagt eine ältere Dame am Schluss. Ihre Freundin meint, die Kinder seien zauberhaft, die Geschichte wunderschön und die Kostüme großartig gewesen. Die Begegnung zwischen Groß und Klein klang im Foyer mit Erfrischungen und Kuchen aus. Für die Theaterkinder stiftete das Augustinum Party-Pizza und süße Wundertüten. Im Dezember wird die Stiftung Pro Bono Seniore ein Jahr alt. Die Stiftung setzt sich für das Wohl und die Würde älterer Mitmenschen ein. Außerdem ist es ein Ziel, mit Mehrgenerationenprojekten das gute Zusammenleben der Altersgruppen bewusst zu machen. Die Brücke zwischen den Generationen möge zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung führen. Dies, so sagt Stiftungsgründer und Rechtsanwalt Florian Enzensberger, erfordere konsequente Annäherung, „nur dann können die Generationen miteinander die vielfältigen und facettenreichen Situationen im Alltag gemeinsam bewältigen und sich gegenseitig unterstützen.“ Dieses Zukunftsprogramm sei notwendiger denn je, nachdem die Single-Haushalte immer mehr würden und die Alterseinsamkeit zunehme.
Deshalb geht es weiter mit den Projekten für Generationen. Am Samstag, 3. Dezember, ist die Stiftung mit einem Infostand bei der Quellgeister-Nikolausfeier im Garten vor dem Dettenschwanger Wirtshaus vertreten. (bb)
Wer mehr wissen möchte, schaut ins Internet unter
www.pro-bono-seniore.de
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