Besuch in der Hostienbäckerei
Im Kloster Sankt Vinzenz in Dießen werden auch Führungen angeboten
Im Kloster Sankt Vinzenz in Dießen werden bis heute Hostien für die Messfeiern und zur Kommunionausteilung selbst gebacken - allerdings nur für den Eigenbedarf der Augsburger Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul (Vinzentinerinnen). Seit Jahren werden dort aber Führungen durch die Hostienbäckerei angeboten, vornehmlich für Erstkommunionkinder. Seit 2006 ist Schwester Veronika Häusler dafür zuständig und damit gut beschäftigt. Rund 600 Kinder und ihre Begleiter werden es heuer sein, denen sie die Hostienbäckerei des Klosters nahe bringt, meint die Vinzentinerin.
„Im Februar haben wir mit den Führungen angefangen, die letzten Gruppen sind für Mitte Juni angemeldet.“ Die Kinder kommen teilweise vor ihrer Erstkommunion, beliebter sei aber der Besuch im Rahmen des Kommunionausflugs nach dem großen Tag. „Da führ’ ich dann einmal acht und einmal zwölf Gruppen an einem Tag und weiß am Ende mitunter nicht mehr so genau, was ich alles rede“, erzählt Schwester Veronika lachend. Die acht Kinder und drei Mütter aus der Pfarrgemeinde Wessobrunn, die sie dieses Mal in die Geheimnisse der Hostienbäckerei einführt, überraschen die Klosterfrau mit ihrem bereits recht fundierten Wissen über Symbole und Zeichen. „Das ist gut, dass ihr jetzt nichts mehr sagt“, meint Schwester Veronika schmunzelnd, als sie nach den Zutaten für den Hostienteig fragt und die Kinder nur Mehl und Wasser aufzählen. „Mehr brauchen wir auch nicht“, meint sie und erzählt, dass das auf die Geschichte von dem ungesäuerten Brot zurückgeht, das die Israeliten am Paschafest, vor ihrer Flucht aus Ägypten gebacken und gegessen haben – weil sie es ja eilig hatten. Die Gerätschaften, die in dem Hostienbackzimmer stehen, sind einfach. Zwei Hostieneisen, die an Hörncheneisen erinnern, sind die wichtigsten Utensilien. Laut Schwester Veronika stammen sie aus dem Jahr1937 beziehungsweise 1946. Das Backen selbst verlangt Fingerspitzengefühl. „Die Hostieneisen müssen genau die richtige Temperatur haben“, erklärt die Nonne. „Das sind etwa 200 Grad. Sind die Eisen zu heiß, dann brennt der Teig hin. Sind sie nicht heiß genug, dann kleben die Fladen an und wir können sie nicht ganz aus dem Eisen nehmen.“ Ist alles gut gegangen, dann werden die fertige Teigfladen erst einmal übernacht in den Keller verfrachtet. „Dort nehmen die Teigplatten ein wenig von der Feuchtigkeit aus der Luft auf, werden weich und können am nächsten Tag gut gestanzt werden. Gleich nach dem Backen sind die Fladen dafür viel zu brüchig und empfindlich.“
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