Das lebende Atelier
International renommierte Künstler präsentieren Skulpturen, die für die Kartei der Not versteigert werden
Das gab es noch nie bei der Frühjahrsausstellung afa: Skulpturenkünstler verlegen ihre Ateliers auf das Messegelände und schaffen Skulpturen aus Stein, Stahl und Holz. „Zuschauen und anfassen sind erlaubt. Die Besucher sollen sehen, dass Bildhauer echte Arbeit leisten, ihre Techniken kennenlernen und alle ihre Fragen beantwortet bekommen“, sagt Astrid Eulberg. Die Werke sollen am letzten Ausstellungstag zugunsten der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, versteigert werden.
Vier Künstler hat die im Wessobrunner Klostergut lebende Kulturmanagerin Eulberg gewinnen können. Kunst öffentlich zu machen, Künstler mit Menschen ins Gespräch bringen – dafür ist die afa der geeignete Rahmen, sagt sie.
Annabella Claudia Hofmann leitet am Gardasee das Open Air Museum Drena. Sie wird ihre Skulptur aus 150 Kilogramm Edelstahl bauen.
Erst 22 Jahre alt, aber international bereits renommiert, ist die Marokkanerin Hanane El Farissi, die ihre Ausbildung an der einzigen marokkanischen Kunstakademie erhielt. Sie wird aus Granit eine 150 cm hohe Skulptur schaffen. Der italienische Bildhauer Gilles Vitaloni hat bereits Werke für zahlreiche öffentliche Einrichtungen – so die Olympischen Spiele in Albertville oder die Tour de France – geschaffen. Im afa-Atelier arbeitet der in der italienischen Marmorstadt Carrara ausgebildete Künstler an einem Marmorblock. Auch der Dresdener Olaf Klepzig verwendet Marmor, doch der mehrfach ausgezeichnete Bildhauer kombiniert ihn mit Holz.
Neben der Arbeit an ihren Werken beantworten die Künstler die Fragen der Besucher, über die Eigenschaften ihrer Materialien, die Arbeitstechniken und die Ideen, die sie verwirklichen. Am 22. April wird Auktionator Georg Rehm die Werke versteigern. Die Künstler verzichten auf Honorar. Bei einer Pressekonferenz zeigten sich Heiko und Hermann Könike überzeugt, dass die 20. von der AFAG organisierte afa erfolgreich sein wird. Die 580 Aussteller (plus 20 gegenüber 2011) böten neben bewährten und nachgefragten Themen Neues zum Bauen, Renovieren und Energiesparen. Ein Magnet dürfte die „Handwerkergalerie“ werden, in der auch die Bau-, Metzger- und die Bäckerinnung Werkstätten aufbauen.
Dauer Die afa dauert vom 14 bis zum 22. April und ist von 10 bis 18 Uhr auf dem Messegelände geöffnet.
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